Feind und Retter
Thomas Schuler beschäftigt sich in dem Buch „Wir sind auf einem Vulkan“ mit Bayern zur Zeit Napoleons. Am Freitag stellt es der Historiker in seiner Heimatstadt Ulm vor
Was wäre Bayern ohne Napoleon? Diese Frage stellt derzeit die bayerische Landesausstellung in Ingolstadt. Mit seinem kürzlich erschienenen Buch „Wir sind auf einem Vulkan – Napoleon und Bayern“ widmet sich auch der Ulmer Historiker Thomas Schuler der Geschichte des Freistaats in der Zeit der Französischen Revolution. Und fragt man ihn direkt, weiß er auch eine Antwort: Ohne Napoleon, so sagt er, würde es Bayern wahrscheinlich gar nicht mehr geben. „Bei den Österreichern gab es damals ernsthafte Bestrebungen, sich Bayern einzuverleiben“, sagt Schuler und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Dann hätten wir heute schon Autobahngebühren.“
Der Historiker gehört zu den führenden Napoleon-Experten in Deutschland. Seit 15 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit dem Leben und Wirken des Feldherrn, der gerade in der Region Ulm tiefe Spuren hinterlassen hat. In der Schlacht bei Elchingen am 14. Oktober 1805 gelang seinen Truppen ein wichtiger Sieg gegen Österreich. Bayern stand damals an der Seite Frankreichs, dessen Soldaten sich freilich gar nicht zimperlich gezeigt hatten. „Sie haben jedes Dorf auf ihrem Weg bis auf die nackten Mauern ausgeplündert“, sagt Schuler. Und doch wurde Napoleon in Bayern als Retter empfunden. „Trotz allem waren die Österreicher unbeliebter“, sagt Schuler. Er nennt als Beispiel einen Elchinger Abt, der von französischen Soldaten verprügelt wurde – und später die „Heldentaten des Napoleon“ in einem Buch rühmte.
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