Butler bleibt ein Teil von Ulm
Der vielseitige Amerikaner bleibt ein weiteres Jahr. Zwei Spieler aus der bisherigen Mannschaft haben neue Arbeitgeber gefunden
Zumindest ein kompletter Umbruch nach der abgelaufenen Saison bleibt den Basketballern von Ratiopharm Ulm und ihren Fans also doch erspart. Da‘Sean Butler hat sich jetzt entschieden, ein ihm seit Mitte März vorliegendes Angebot anzunehmen und hat um ein Jahr verlängert. Der zweifache Familienvater ist nach Tim Ohlbrecht und Per Günther der dritte Stammspieler, der sicher in Ulm bleibt. Der 29-jährige Amerikaner begründet seine Entscheidung: „Ich bin unglaublich glücklich, nach Ulm zurückkehren zu können und ein weiteres Jahr für die Organisation zu spielen, die meiner Familie und mir so viel bedeutet. Außerdem freue ich mich auf die besten Fans in Deutschland.“
Butler war in der Saison 2015/2016 mit den Ulmern deutscher Vizemeister und Teil der Mannschaft, die in dieser Spielzeit die Hauptrunde der Bundesliga als Tabellenführer abgeschlossen hat. Der ziemlich genau zwei Meter große Mann gilt als sehr vielseitiger Spieler: Dreier, Rebounds, Verteidigung – es gibt fast nichts, das Butler nicht kann. In dieser Saison wurde er in 27 Partien eingesetzt, dabei kam er im Schnitt auf 10,4 Punkte, 4,8 Rebounds und 1,7 Assists. Die Spielzeit nahm für Butler allerdings ein unglückliches Ende. Anfang April brach er sich im Heimspiel gegen Bayern München den linken Daumen und war fortan außer Gefecht. Auf den großen Positionen fehlte den Ulmern damit ein wichtiger Mann, was sich vor allem beim knappen Aus in der Halbfinalserie gegen Oldenburg bemerkbar machte. Umso glücklicher ist Trainer Thorsten Leibenath darüber, dass der stellvertretende Mannschaftskapitän nach der Sommerpause zurück kommt und wieder einsatzfähig ist: „Spielerisch ist er so wertvoll, weil er variable und unorthodoxe Anlagen mitbringt. Außerdem schätze ich an ihm seine professionelle Einstellung und seine Liebe für den Basketball, mit der er alle ansteckt.“
Derzeit kuriert Butler in seiner amerikanischen Heimat seine Verletzung aus. In den nächsten Wochen wird er sich der Gruppe des Ulmer Co-Trainers Pete Strobl in Pittsburgh anschließen.
Definitiv bestätigt wurde inzwischen der Wechsel von Jonas Wohlfarth-Bottermann zum Bundesliga-Konkurrenten Frankfurt. Der 2,07 Meter große Spieler hatte in Ulm ein viermonatiges Gastspiel gegeben, nachdem sich Tim Ohlbrecht kurz vor Jahresende in München schwer am Knie verletzt hatte. Die kurze Zeit in Ulm hat Wohlfarth-Bottermann durchaus genossen: „Wir hatten ein ganz besonderes Team und es war eine tolle Erfahrung für mich, hier sein zu dürfen.“ Zudem hat Oldenburg erwartungsgemäß die Verpflichtung von Karsten Tadda gemeldet. Der 64-fache Nationalspieler hat dort nach einer Saison in Ulm für zwei Jahre unterschrieben. Bei seiner Entscheidung hat Tadda von den Erfahrungen aus der Halbfinalserie zwischen Ulm und Oldenburg profitiert: „In den Play-offs-Spielen gegen Oldenburg habe ich gespürt, wie sehr die Stadt Basketball liebt.“
Klar ist mittlerweile außerdem, dass die Ulmer auch in der kommenden Saison im Eurocup spielen werden. Zum 24 Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld gehören Hochkaräter wie Darussafaka Istanbul, Kuban Krasnodar und Kasan aus Russland sowie die Ulmer Bundesligakonkurrenten Alba Berlin und Bayern München. In der Vorrunde soll in vier Sechsergruppen gespielt werden, die Auslosung ist im Juli.
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