Es ist angerichtet
Mit einem Sieg gegen Frankfurt können die Ulmer Platz eins fast schon klar machen. Wer dann als erster Gegner in den Play-offs in Frage kommt
Achtung, es wird ein bisschen kompliziert: Wenn Ratiopharm Ulm am Samstag (18 Uhr) sein Heimspiel gegen die Frankfurter Skyliners gewinnt, dann muss schon sehr viel passieren, um Ulm noch von Tabellenplatz eins nach der Hauptrunde der Bundesliga zu verdrängen. Der Primus muss seine letzten beiden Spiele gegen Ludwigsburg und Tübingen verlieren. Gleichzeitig muss Bayern München sein Restprogramm gewinnen und Bamberg muss noch einmal verlieren. Denn auch bei einem möglichen Dreiervergleich hätten die Ulmer die Nase vorn. Zu kompliziert? Dann gehen wir doch einfach davon aus, dass Ulm erster bleibt. Zumindest der Sieg gegen Frankfurt sollte nämlich machbar sein, zumal die Skyliners vor knapp zwei Wochen ihren zweitbesten Werfer und zweitbesten Rebounder Shavon Shields an den italienischen Erstligisten Trento ausgeliehen haben. Was die Schlussfolgerung zulässt, dass Frankfurt schon zu der Zeit die Play-offs abgehakt und mit dieser Saison ein Stück weit abgeschlossen hat.
Als Ulmer kann man also schon einmal auf Platz acht und damit auf den ersten Gegner in den Play-offs schauen. In Frage kommen Oldenburg, Ludwigsburg und Gießen, der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath hat da keine besondere Vorliebe. Es gibt aber auch keine Mannschaft, der er gerne aus dem Weg gehen würde, obwohl seine Schützlinge im Pokal gegen Ludwigsburg eine von nur zwei Niederlagen in einem nationalen Wettbewerb in dieser Saison kassiert haben. Statt dessen versucht Leibenath in die Köpfe der Kollegen zu schauen: „Ich kann mir vorstellen, dass die lieber Achter als Siebter werden wollen.“ Ulm gilt demnach trotz dieser bisher fantastischen Saison immer noch als der leichtere Gegner als Bamberg oder die Bayern. Leibenath kann das sehr gut nachvollziehen: „Wir sind nicht Titelfavorit Nummer eins. Das ist Bamberg und die Nummer zwei sind die Bayern.“ Aber Taktiererei können sich die Wackelkandidaten ohnehin nicht erlauben. Denn wer Achter zu werden versucht, der läuft Gefahr, am Ende nur Neunter zu werden.
Die Ulmer Spieler sind am Mittwoch als Kellner beim Orange-Dinner in ungewohnte Rollen geschlüpft, am Samstag werden sie die Schürzen wieder gegen Trikots tauschen. Zivilkleidung wird allerdings einmal mehr mit fast absoluter Sicherheit Da‘Sean Butler tragen, der an einer Verletzung und möglicherweise sogar an einem Bruch des Daumens an der linken Hand laboriert. Leibenath schließt dennoch nicht aus, dass es für den vielseitigen Amerikaner zu einem Comeback noch in dieser Saison reicht. Die kann schließlich noch lange dauern.
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