Perfekte Teamarbeit
Die gestandenen Ulmer Profis können sich auf die Unterstützung der jungen Spieler verlassen. Zudem könnte sich die Personalsituation früher als befürchtet entspannen
Es gibt leise Hoffnung, dass sich die angespannte Personalsituation beim Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm doch früher als befürchtet entspannen könnte. Der vergangene Woche operierte Tim Ohlbrecht hat sich wohl am zweiten Weihnachtsfeiertag beim Spiel in München zumindest keinen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Das hatte schon sein Teamkollege Per Günther angedeutet, der am Sonntag gegen Jena als Co-Kommentator für das Fernsehen im Einsatz war. Trainer Thorsten Leibenath bestätigte etwas verklausuliert: „Wäre es ein Kreuzbandriss, dann hätten wir nicht gesagt, dass er möglicherweise diese Saison wieder spielt. In solchen Fällen muss man von einer Pause von mindestens einem halben Jahr ausgehen.“ Günther selbst wird wohl beim Eurocup-Spiel im litauischen Panevezys am Mittwoch (18 Uhr) noch fehlen, auch auf seinen Auftritt beim Allstar-Spektakel in Bonn am Samstag verzichtet der Ulmer Kapitän. Aber danach rechnet man bei deutschen Vizemeister zeitnah wieder mit ihm. Leibenath sagt: „Ich bin zwar kein Arzt. Aber meiner Einschätzung nach ist das eine Frage von Tagen und nicht von Wochen.“
So lange wird es wohl mit den jungen Weißenhorner Drittligaspielern gehen müssen, die gegen Jena einmal mehr bewiesen haben, dass auf sie Verlass ist. Joschka Ferner stand mehr als 14 Minuten lang auf dem Feld, Till Pape und David Krämer bekamen jeweils um die zehn Minuten Einsatzzeit. Leibenath sagt anerkennend: „Ich bin sehr stolz auf unser Nachwuchsprogramm und die Arbeit der anderen Trainer.“ Der beinahe gleichzeitige Weißenhorner Sieg mit nur noch neun und größtenteils ganz jungen Spielern in der Pro B in Leverkusen hat Leibenath regelrecht begeistert: „Das war eine herrliche Nachricht und es war fast noch wichtiger als unser eigener Sieg.“
Am Mittwoch wäre ein Ulmer Sieg in der 100000-Einwohner-Stadt Panevezys allerdings ganz wichtig, um im internationalen Wettbewerb im Geschäft zu bleiben. Beide Mannschaften haben vergangene Woche ihr erstes Spiel in der Gruppe F der Zwischenrunde des Eurocups verloren: Ulm mit 57:68 gegen Bayern München, die Litauer mit 80:88 in Moskau. Leibenath sagt: „Der Gewinner des Spiels am Mittwoch bleibt im Rennen. Der Verlierer ist zwar noch nicht raus, aber für ihn wird es deutlich schwerer.“
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