Nördlingen/Donauwörth: Hans Schaupp hat sich freigewandert

VonBarbara Wild

Das abrupte Ende seines Berufslebens hat Hans Schaupp tief getroffen. Doch er bleibt in Bewegung. Seine neue Leidenschaft ist das Wandern – das er nicht nur für sich organisiert.

Hans Schaupp ist nicht der Typ, der in den Tag hineinlebt. Einfach schauen, was kommt. Nein, er braucht Leben in seinem Alltag, Gespräche, Menschen um sich herum. Er will in Bewegung bleiben – und das tut er beim Wandern. Noch vor wenigen Jahren hatte er damit gar nichts am Hut. Berge und auch die heimischen Wanderrouten waren ihm fremd. Heute ist er nicht nur selbst leidenschaftlicher Wanderer, sondern Wanderwart beim Alpenverein Donauwörth. Jeden Mittwoch organisiert er die Touren für die Seniorengruppe. „Das ist für mich wie ein großes Familientreffen“, sagt er und man sieht ihm die Begeisterung an.

Dabei war damals, als er das Wandern als Ausgleich suchte, seine Situation alles andere als leicht. Von einen Tag auf den nächsten, gerade ein paar Wochen 60 Jahre alt, wurde er in den Ruhestand katapultiert. Denn sein Arbeitgeber in Mertingen meldete Insolvenz an. Nach 42 Jahren im Betrieb war Schluss. „Das hat mich sehr getroffen“, sagt der gebürtige Donauwörther. Seit der Lehre war er dem Unternehmen verbunden, am Ende gab es nicht einmal mehr nette Worte, sondern nur die Bitte, das Büro auszuräumen. „Der Ruhestand – das war für mich ein harter Einschnitt“, sagt er noch heute. Anfangs wusste er nicht, wie er seinen Tag überhaupt gestalten soll.

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