Dante und Luiz Gustavo fehlen
Brasilianer müssen zur Seleção und verpassen das Pokalfinale
München Karl-Heinz Rummenigge erlebte Dante und Luiz Gustavo „todtraurig“ – nach einem finalen Gespräch strich Trainer Jupp Heynckes die beiden Brasilianer aus seinem Aufgebot für das DFB-Pokal-Endspiel. Statt am Samstag mit den Teamkollegen vom FC Bayern gegen den VfB Stuttgart das historische Triple anzustreben, müssen die beiden Defensivspieler auf Geheiß des brasilianischen Fußballverbandes noch davor zur Vorbereitung auf den Confederations Cup zurück in die Heimat.
„Man hat den klaren Eindruck, dass da eine Art Psychoterror auf die beiden ausgeübt wird“, kritisierte der verärgerte, wenngleich äußerlich gefasste Bayern-Vorstandschef Rummenigge, als die Spieler nach Südamerika aufbrachen.
Die brasilianischen Verantwortlichen hätten Dante und Luiz Gustavo den Eindruck vermittelt, dass ihre Nationalmannschaftskarrieren beendet seien, wenn sie nicht rechtzeitig zurückkehrten, klagte Rummenigge. „Was das bei Brasilianern und ihrem Verhältnis zur Nationalmannschaft bedeutet, kann man sich vorstellen. Ich finde den Druck unmenschlich, ein Stück skrupellos und ein Stück unfair.“
Die Verantwortlichen der brasilianischen Nationalmannschaft beriefen sich auf die Statuten des Weltverbandes Fifa und haben formal recht: Laut Reglement müssen Nationalspieler 14 Tage vor dem ersten Spiel eines internationalen Turniers ihrem Team zur Verfügung stehen. Brasilien bestreitet am 15. Juni in Brasilia gegen Japan das Eröffnungsspiel des WM-Testlaufs; die Münchner Profis hätten demnach spätestens am Samstag im Vorbereitungscamp der Seleção in Rio de Janeiro eintreffen müssen. Sonst, so die Drohung des Verbandes, würden die beiden nicht nur aus dem Confed-Cup-Kader fliegen, sondern obendrein ihre WM-Teilnahme 2014 gefährden. (dpa)
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