Der Worte sind genug gewechselt
Vor dem Champions-League-Finale haben sich die Spieler den Fragen der Journalisten gestellt. Ein riesiges Medienaufgebot erwartete den FC Bayern .
Der Irrsinn hat begonnen. Bis das Finale der Champions League angepfiffen wird, werden Fans und Spieler zwar noch zehnmal wach, doch schon jetzt wirft die Partie zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund ihren gigantischen Schatten.
Die Uefa als ausrichtender Verband hat den beiden Finalisten einen sogenannten Open Media Day in den Terminkalender diktiert. Bei den Münchnern sah das gestern so aus, dass 190 Journalisten (darunter 36 Kamerateams) aus 16 Ländern zur Allianz-Arena reisten und im ansonsten verwaisten Stadion eine Trainingseinheit der Münchner verfolgten.
Interviewreigen nahm richtig Fahrt auf
Da der dortige Erkenntnisgewinn einigen Journalisten nicht groß genug war, befragten sie auf der Suche nach Weisheit ihresgleichen. Deutsche Reporter erörterten mit polnischen Journalisten die Vorzüge des FC Bayern. Anschließend durfte auch noch der arabische Kollege seine Expertise abgeben.
Derart auf den Geschmack gekommen nahm der Interviewreigen richtig Fahrt auf, was in brasilianisch-japanischen Gesprächsrunden mündete. Wie sich die Kollegen verständigten, bleibt ihr Geheimnis.
Müller gibt sich abgeklärt vor dem Finale
Thomas Müller hingegen geht etwas abgeklärter mit der derzeitigen Situation um. "Ich bereite mich jetzt erst einmal geschmeidig auf das letzte Bundesligaspiel vor", verlieh der Offensivmann der dem Training folgenden Pressekonferenz eine angenehm profane Note.
Vor ihm hatten bereits Bastian Schweinsteiger ("Ich lebe auch nicht länger, wenn ich den Pokal jetzt hole"), Philipp Lahm ("Wir können rosigen Zeiten entgegenblicken") und Jupp Heynckes ("Bin zuversichtlich, dass wir den Henkeltopf holen") ausdauernd Fragen beantwortet.
Zwischen den Versicherungen, wie fokussiert jeder für sich selbst und die Mannschaft im Allgemeinen sei, ließ Pressesprecher Markus Hörwick das über den Pazifik geschwappte Gerücht, Jungstar Neymar wechsle zum FC Bayern, platzen ("totaler Schwachsinn").
Robben lässt Fragen offen
Der mit Müller zusammen auf der Bühne sitzende Arjen Robben dementierte dagegen nicht mit letzter Konsequenz einen möglichen Wechsel nach der laufenden Saison. Zwar wies er pflichtschuldig darauf hin, dass er noch einen über zwei Jahre gültigen Vertrag bei den Münchnern hat, dass er allerdings absolut davon überzeugt ist, ihn auch zu erfüllen, wollte er nicht sagen.
Gesprochen war dann schließlich genug. Doch der Irrsinn hat ja erst angefangen. Heute begrüßen die Dortmunder die Journaille zum Tag der offenen Tür. Bis zum Tag des Finales ist wirklich noch so viel Zeit, bis auch wirklich alles gesagt wurde. Von jedem.
Die Diskussion ist geschlossen.