Keine Schuhe: Iranische Nationalmannschaft bittet Fifa um Hilfe
Kurz vor Beginn der WM stehen einige iranische Nationalspieler ohne Schuhe da - der US-amerikanische Hersteller Nike liefert nicht. Jetzt soll die Fifa helfen.
Eine Fußball-Nationalmannschaft ohne Schuhe - hört sich wie ein schlechter Scherz an, ist es aber nicht. Denn einige Spieler der iranischen Auswahl stehen wenige Tage vor dem Start der Weltmeisterschaft in Russland vor eben jenem Problem. Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike, der sie ausstattet, will ihnen nun keine Schuhe für das Turnier bereitstellen. Das Unternehmen verweist auf die Wirtschaftssanktionen, die US-Präsident Donald Trump gegen das Land verhängt hat.
In einem offiziellen Statement nahm Nike Stellung zu dem Lieferstopp und bestätigte: "Die Sanktionen bedeuten, dass wir als US-Unternehmen derzeit keine Spieler aus der iranischen Nationalmannschaft mit Schuhen versorgen können." Beim iranischen Nationalteam stößt dieses Vorgehen auf Unverständnis. Der portugiesische Trainer des Landes, Carlos Queiroz, betrachtet diesen Schritt als "eine Beleidigung des Irans und wir werden daher der Fifa ein Protest-Schreiben schicken, um gegen die Entscheidung von Nike zu protestieren". Von der Fifa ging dazu bislang keine Stellungnahme ein.
Einige Spieler haben sich offenbar in Sportgeschäften selbst versorgt
Allgemeiner Ausstatter der iranischen Nationalmannschaft ist der deutsche Sportartikelhersteller Adidas - aber einige Spieler wie zum Beispiel Saman Ghoddos von Östersunds FK aus Schweden laufen in Nike-Schuhen auf. Die schuhlos gewordenen Spieler sollen sich Medienberichten zufolge schon selbst beholfen haben und in Sportgeschäften selbst Schuhe gekauft haben. Auf einem Foto, das beim Training der Mannschaft am Montag aufgenommen wurde, sind an einigen Füßen der Iraner jedenfalls schon wieder Schuhe zu sehen, auf denen das Logo von Nike prangt.
Viel Zeit, um sich an die neuen Treter zu gewöhnen, haben die iranischen Spieler nicht mehr: Am Freitag um 17 Uhr startet die Mannschaft gegen die Auswahl Marokkos in das Turnier. In der Vorrunde bekommt es die Mannschaft außerdem noch mit Spanien und Europameister Portugal zu tun.
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