Eishockey: AEV: Von Hollywood nach Augsburg

Die Panther-Mannschaft hat jedes Jahr hohen Neuigkeitswert. Nach einer guten Saison werden dem Erstligisten die meisten Eishockeyprofis abgeworben, nach einer schwachen Spielzeit wird das Personal überwiegend aus eigenem Antrieb ausgetauscht. In der heutigen Heimpremiere (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) stehen 14 Neulinge im Team. Die Kurzporträts:

Tor

 

Tyler Weiman (Nummer 30) hat die undankbare Aufgabe, Nationaltorhüter Dennis Endras (nach Minnesota) zu ersetzen. Der 27-jährige Kanadier hat deutsche Vorfahren und sich bei einem Bayern-Urlaub im Mai verlobt.

Abwehr

 

Christian Chartier (Nummer 43) kommt vom ERC Ingolstadt und ist dennoch kein richtiger Neuling. Von 2007 bis 2010 spielte der 30-jährige Kanadier bereits für die Panther und war einer Besten in der Vizemeistermannschaft.

Daryl Boyle (Nummer 2) ist in der kanadischen Provinz British Columbia geboren, hat aber den Vorteil, dass er keine Ausländerlizenz beansprucht. Die Eltern seiner Mutter stammen aus Deutschland.

Tobias Draxinger (Nummer 14) feierte seine größten Erfolge mit den Berliner Eisbären, seit einigen Jahren ist der 26-jährige Nationalverteidiger aus München auf Bayern-Tour. Ingolstadt, Straubing, Augsburg heißen die Stationen. Sein ganzer Stolz ist ein Oldtimer-Buggy.

Petr Macholda (Nummer 82) hat seine Heimatbasis im tschechischen Litvínov, kennt sich aber bestens aus in der Deutschen Eishockey-Liga. Nach Stationen in Frankfurt und Wolfsburg wechselte er zu Sparta Prag und kehrte nun in die DEL zurück. Der Vorteil des 29-Jährigen: Auch er hat einen deutschen Pass.

Manuel Kindl (Nummer 17) ist im AEV-Nachwuchs groß geworden und gewann mit dem EV Landshut in dieser Saison die DNL-Meisterschaft. Als 18-Jähriger ist er in erster Linie eine Option für die Zukunft.

Angriff

 

John Zeiler (Nummer 21) Der Amerikaner (28) spielte in Hollywood an der Seite von Dwayne Johnson in dem Film „Zahnfee auf Bewährung“ nur eine Nebenrolle. Bei den Panthern soll der 90-fache NHL-Spieler (Los Angeles Kings) zur Führungsfigur werden. „Ich wollte eigentlich in Nordamerika bleiben, aber da kamen nicht die richtigen Angebote und deshalb bin ich nach Augsburg gewechselt.“

Gabe Gauthier (Nummer 9) war in der American Hockey League viele Jahre einer der besten Spielmacher. 2010 war er vom Pech verfolgt. Es dauerte lange, bis er einen Verein fand, und dann versagte nach einem Arbeitsunfall eine Schulter ihren Dienst. Nach der Operation soll Augsburg für den Amerikaner (27) ein Neuanfang sein.

Greg Moore (Nummer 10) Der 27-jährige US-Stürmer spielte in der NHL für die New York Rangers und die Columbus Blue Jackets. Das Hauptbetätigungsfeld des kräftigen Stürmers war jedoch die AHL – traditionsgemäß ein bevorzugtes Transferrevier der DEL-Vereine.

Mario Valery-Trabucco (Nummer 15) fällt zunächst wegen seines Geburtsortes aus dem eishockeytypischen Rahmen. Caracas in Venezuela ist keine „Puck-Hauptstadt“. Der 24-jährige Außenstürmer kommt aus Kanada, war vergangene Saison aber in Finnland tätig. Für Turku gelangen ihm 16 Tore.

T. J. Trevelyan (Nummer 24) stand als AHL-Torjäger seit Jahren auf der Wunschliste von Panther-Trainer Larry Mitchell. Die eindrucksvolle Bilanz des 27-jährigen Kanadiers in den vergangenen fünf Jahren: 128 Treffer.

Sergio Somma (Nummer 8) war einer der besten Spieler der Ohio State University und kam auch bereits bei den Chicago Wolves (AHL) zum Einsatz. „Eine Vertragsverlängerung kam dort nicht zustande, deshalb bin ich froh, dass ich hier in Augsburg eine Chance bekomme.“

Kyle Helms (Nummer 18) kam 2007 zum EV Landsberg in die Oberliga. Der Trainer hieß damals Larry Mitchell, der den 25-jährigen Deutschkanadier nach dessen Deutschland-Tour (Ravensburg, Hamburg, München) nach Augsburg lotste.

Chad Bassen (Nummer 61) stand immer wieder auf der Liste der Panther, bei denen schon sein Onkel Mark tätig war. Nach Frankfurt, Straubing und Hamburg ist der 28-jährige Deutschkanadier in Augsburg unter Vertrag.