Aus der Traum
Der ERC Ingolstadt verliert das vierte Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim verdient mit 2:6 und ist damit ausgeschieden
Aus und vorbei – seit Mittwochabend ist die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga für den ERC Ingolstadt beendet. Im vierten Halbfinalduell gegen die Mannheimer Adler verloren die Panther völlig verdient 2:6 (1:3, 1:2, 0:2) und sind damit in der „Best of five“-Serie mit 1:3 ausgeschieden. Die Adler dürfen dagegen im Finale gegen die Eisbären Berlin um die deutsche Meisterschaft spielen.
"Mannheim war heute die bessere Mannschaft, wir hatten keine Chance, das Spiel zu gewinnen. Glückwünsch an die Adler, wenn sie im Finale so spielen wie gegen uns, haben sie eine gute Chance, Meister zu werden", zollte Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz dem Gegener nach der Partie Respekt.
Anders als noch im dritten Spiel am Montag, als die Panther den Mannheimern schon in den ersten Minuten der Partie den Schneid abgekauft und am Ende 3:0 gewonnen hatten, machten gestern von Beginn an die Adler deutlich, wer in der mit 11168 gut gefüllten SAP–Arena an diesem Abend das Sagen haben würde. Mannheim war klar überlegen, kombinierte sich ein ums andere Mal locker durch die oftmals heillos überfordert wirkende Ingolstädter Abwehr und erspielte sich so zahlreiche hochkarätige Chancen. Der ERC hatte Glück, dass die Gastgeber den Großteil ihrer Möglichkeiten sträflich ungenutzt ließen. Dennoch stand es bereits nach acht Minuten 2:0 für Mannheim.
Schuld daran waren aus Ingolstädter Sicht die einzigen beiden Strafzeiten des ersten Drittels – beide gegen den ERC. Als Michael Waginger gerade in der Kühlbox saß, schlug Mannheims Chris Lee in typischer Manier von der blauen Linie zu (4.). Zwei Minuten später schickte das Schiedsrichtergespann um Georg Jablukov und Marcus Brill etwas fragwürdig Pantherverteidiger Chris Heid auf die Strafbank und diesmal traf Ken Magowan. Nachdem der Stürmer bereits kurz zuvor das leere Tor verfehlt hatte, hatte er in der achten Minute kein Problem, ein Zuspiel von Christoph Ullmann in zentraler Position zu verwerten.
Pantherfans dürfen nur kurz hoffen
Abgesehen von vielen Fehlpässen war von den Panthern bis dahin in der Offensive kaum etwas zu sehen. So fiel der Anschlusstreffer auch wie aus heiterem Himmel. Nach einem Bullygewinn zog Verteidiger Tim Hambly von der blauen Linie ab und ließ die rund 200 mitgereisten Ingolstädter Anhänger kurzzeitig wieder hoffen (19.). Doch gerade einmal 47 Sekunden später stellte Marcus Kink den alten Abstand wieder her. Ingolstadts Verteidiger schafften es nach einem Bully nicht, Puck und Gegner aus der Gefahrenzone zu bugsieren, Kink war der Nutznießer (20.). Und als wäre ein 1:3 zur ersten Drittelpause noch nicht genug, kam aus der Kabine auch noch die Nachricht, dass Jakub Ficenec wegen einer Innenbandverletzung im Knie nicht mehr aufs Eis zurückkehren könne.
Im zweiten Abschnitt kam der ERC dennoch etwas besser in die Partie und wurde auch im Spiel nach vorne mutiger – die Fehlpässe in der Abwehr und im Spielaufbau zogen sich allerdings weiterhin wie ein roter Faden durch das Spiel der Panther. Nichtsdestotrotz gelang Rick Girard in der 23. Minute der erneute Anschlusstreffer. Nach einem abgeblockten Schuss von Thomas Greilinger war der Routinier zur Stelle und netzte zum 2:3 ein. Es war jedoch der letzte Glücksmoment für die Ingolstädter an diesem Abend.
Denn während ein weiterer Treffer für den ERC von Michael Waginger nicht gegeben wurde, weil das Tor von Keeper Fred Brathwaite verschoben worden war (40.), legte Mannheim noch drei weitere Treffer nach. Yanick Lehoux nutzte die Abwesenheit von Chris Heid in der Ingolstädter Verteidigung (er war gerade etwas unmotiviert nach vorne geeilt), um den Puck zum 4:2 in den Winkel zu jagen (33.).
Im Schlussdrittel machten dann Ken Magowan (42.) und Marcus Kink (49.) mit ihren jeweils zweiten Toren das halbe Dutzend für Mannheim voll und den Abend für den ERC Ingolstadt noch bitterer als ohnehin schon.
ERC Ingolstadt: Gordon – Périard, Likens; Hambly, Ficenec; Pettersson, Heid – Girard, Hahn, Greilinger; Bouck, Ross, Motzko; Aquino, Gawlik, Sparre; Waginger, Retzer, Reich. – Zuschauer: 11168. – Tore: 1:0 Lee (4.), 2:0 Magowan (8.), 2:1 Hambly (19.), 3:1 Kink (20.), 3:2 Girard (23.), 4:2 Lehoux (33.), 5:2 Magowan (42.), 6:2 Kink (49.).
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