Die volle „Dröhnung“
Die Panther unterliegt im ersten European-Trophy-Match den ZSC Lions aus Zürich mit 3:4 nach Penaltyschießen
Vier Monate lang waren die Anhänger des ERC Ingolstadt zuletzt auf „Eishockey-Entzug“. Beim gestrigen Auftakt zur European-Trophy gegen den amtierenden Meister aus der Schweiz, die ZSC Lions aus Zürich, bekamen sie – quasi zur Einstimmung – die volle „Dröhnung“. Nachdem die Partie weder nach der regulären Spielzeit (3:3) noch der anschließenden fünfminütigen Verlängerung entschieden war, musste das Penaltyschießen über Sieg und Niederlage entscheiden. Und auch dieses ging in die „Overtime“. Erst der sechste Durchgang beziehungsweise Zürichs Luca Cunti sorgte mit seinem erfolgreich abgeschlossenen Alleingang dafür, dass die Schweizer den Zusatzpunkt mitnehmen konnten.
„Natürlich ist es ärgerlich, dass wir diese Partie am Ende aus der Hand gegeben haben. Für mich persönlich wäre es natürlich ein perfekter Einstand gewesen, wenn wir dieses Match gewonnen hätten“, resümierte Panther-Neuzugang Patrick Hager. An dem giftigen und technisch beschlagenen Angreifer lag es allerdings nicht, dass die Schanzer letztlich „nur“ mit einem Zähler dastanden. Zwar vergab Hager im entscheidenden Durchgang des „Shoot-outs“ seinen Penalty und damit den Ausgleich. Doch in den vorangegangenen 65 Minuten hatte der ehemalige Krefelder bereits mehrere „Duftmarken“ auf dem Eis gesetzt und angedeutet, warum Panther-Sportdirektor Jim Boni den Rosenheimer unbedingt verpflichten wollte. So war es auch nicht verwunderlich, dass Hager selbst das erste Saisontor des ERC Ingolstadt und damit die Führung in dieser Begegnung erzielte (17.).
Wie gut der Nationalspieler nach nur einer (intensiven) Trainingswoche mit seinen beiden Sturmpartnern Thomas Greilinger und Derek Hahn bereits harmoniert, zeigte sich auch in der 41. Minute: Nach einem Scheibengewinn von Hahn spielte der kanadische Center einen herrlichen Doppelpass mit Hager und verlud dann auch noch Lions-Schlussmann Lukas Flueler zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung. „Im Grunde ist es relativ einfach, mit Derek und Greile zusammenzuspielen. Beide sind technisch sehr stark und haben das Auge für den freien Mitspieler. Als Angreifer kannst du davon nur profitieren“, schwärmte Hager, der trotz der unglücklichen Niederlage „viel Positives, aber auch den einen oder anderen Fehler, den wir in der Zukunft unbedingt abstellen müssen“, gesehen hatte.
Wer weiß, welchen Verlauf diese Partie genommen hätte, wäre den Hausherren unmittelbar nach dem großartig herausgespielten 2:0-Führungstreffer von Joe Motzko (24./nach Gawliks Vorarbeit musste der US-Boy den Puck nur noch in den leeren Kasten schieben) ein weiteres Tor gelungen. Doch statt einer möglichen Vorentscheidung kamen die technisch und läuferisch überlegenen Gäste, die erst vor fünf Tagen in die Saisonvorbereitung starteten, durch Ex-NHL-Akteur Jeff Tambellini (28./hier sah der ansonsten bärenstarke Panther-Goalie Ian Gordon etwas unglücklich aus) und Mark Bastl (39.) zum 2:2-Ausgleich. Auch als Hahn im Schlussabschnitt nach nur 26 Sekunden erneut vorlegte, gaben die Lions durch Ryan Shannon die passende Antwort (45.) – der Rest ist bekannt!
„Trotz der Niederlage bin ich heute nicht unzufrieden“, meinte Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz und fügte hinzu: „Nach einem starken Anfangsdrittel konnten wir das Tempo nicht bis zum Schluss halten. Doch zum jetzigen frühen Zeitpunkt der Saison ist das völlig normal.“
ERC Ingolstadt: Gordon – Periard, Ficenec; Hambly, Conboy; Dinger, Likens; Heid – Hager, Hahn, Greilinger; Bouck, Gawlik, Motzko; Sparre, Ross, Oblinger; Boucher, Barta, Weller. – Tore: 1:0 Hager (17.), 2:0 Motzko (24.), 2:1 Tambellini (28.), 2:2 Bastl (39.), 3:2 Hahn (41.), 3:3 Shannon (45.), 3:4 Cunti (Penalty). – Zu.: 3036.
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