Neuer Panther-Coach Sundblad: Fitness hat oberste Priorität
Niklas Sundblad wird neuer Trainer des ERCI. Im Interview spricht der Schwede über seine neue Aufgabe bei den Schanzern und Petri Liimatainen, den er als Assistenzcoach mitbringt.
Am Ende ging alles ganz schnell. Worüber die Neuburger Rundschau bereits in ihrer Dienstags-Ausgabe exklusiv berichtet hatte, wurde nun am Mittwochabend seitens des ERC Ingolstadt offiziell bestätigt: Niklas Sundblad heißt der neue Cheftrainer der Panther!
Der 40-jährige gebürtige Schwede und ehemalige DEL-Angreifer (Düsseldorf, Köln, Duisburg) arbeitete seit 2009 im Trainerstab der Kölner Haie und war dort in den vergangenen beiden Jahren Assistent von Headcoach Uwe Krupp.
In gleicher Funktion agierte Sundblad auch bei der diesjährigen Eishockey-Weltmeisterschaft in Schweden und Finnland für das deutsche Nationalteam an der Seite von Bundestrainer Pat Cortina. Ex-Panther Felix Schütz sprach im NR-Interview von einem "ehrlichen Typen und harten Arbeiter“.Wir haben mit dem künftigen Panther-Dompteur gesprochen.
Hallo Herr Sundblad, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Job beim ERC Ingolstadt. Warum haben Sie sich für ein Engagement bei den Schanzern entschieden?
Sundblad: Nun, der ERC Ingolstadt ist eine Top-Adresse im deutschen Eishockey. Mich freut es riesig, dass ich hier die Chance bekomme, als Cheftrainer mit diesem starken Kader zu arbeiten. Für mich ist das eine große Herausforderung, die ich mit sehr viel Arbeitseinsatz angehen werde.
Wenn man einen Blick auf den Kader für die kommende Saison wirft, stellt man fest, dass dieser bereits komplett ist. Sehen Sie dies als Nachteil an, da man ja als Trainer sicherlich schon gerne den einen oder anderen Wunschspieler gerne hätte?
Sundblad: Nein, ich denke nicht, dass das ein Nachteil ist. Jim Boni hat mit der Zusammenstellung des Kaders einen sehr guten Job gemacht. Diesbezüglich sehe ich absolut kein Problem. Im Gegenteil, nachdem die Mannschaft bis auf wenige Spieler zusammenbleibt, bin ich der Meinung, dass das Ganze sogar vorteilhaft ist. Die Jungs kennen sich und sind als Team schon zusammengewachsen. Da wäre es eher ein Nachteil, wenn man in jedem Jahr etliche Akteure austauschen würde.
Werden Sie alleine nach Ingolstadt kommen oder bringen Sie Ihren eigenen Assistenztrainer mit?
Sundblad: Ich werde künftig mit Petri Liimatainen zusammenarbeiten. Als ich damals bei den Kölner Haien zwischendurch den Posten des Cheftrainers übernommen habe, war Petri bereits an meiner Seite. Nachdem das hervorragend funktioniert hat, werden wir nun auch in Ingolstadt gemeinsam diese Aufgabe angehen.
Was erwarten Sie als Cheftrainer von Ihren Spielern beziehungsweise welche Dinge sind Ihnen besonders wichtig?
Sundblad: Fitness! Da wir in einer Partie künftig sehr viel laufen wollen, ist es sehr wichtig, dass die Spieler entsprechend durchtrainiert sind. Unser Ziel ist es, ein modernes Eishockey zu spielen.
Was bedeutet das genau?
Sundblad: Zum einen wollen wir natürlich in der Offensive Akzente setzen, dabei aber auch die Arbeit im eigenen Drittel nicht vernachlässigen. Unser Gegner soll über die ganze Eisfläche so wenig Raum wie nur möglich bekommen. Und um das in die Tat umzusetzen, müssen die Jungs läuferisch in einem erstklassigen Zustand sein. Das ist in etwa meine Spielphilosophie.
Sie haben seit 2009 sowohl als Head- als auch Assistenzcoach bei den Kölner Haien gearbeitet. Welchen Erinnerungen nehmen Sie mit nach Ingolstadt?
Sundblad: Ich hatte vier sehr schöne Jahre in Köln, in denen ich sehr viel gelernt habe – sei es unter meinem ersten Cheftrainer Bill Stewart oder auch zuletzt unter Uwe Krupp. Aber auch die Erfahrung als Cheftrainer bei den Haien hat mich auf alle Fälle weitergebracht.
Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit Uwe Krupp beschreiben?
Sundblad: Sehr positiv! Wie bereits gesagt, habe ich unter ihm in dieser Zeit viel gelernt. In der vergangenen Saison hat er ja auch ein hervorragendes Team zusammengestellt, mit dem wir Vizemeister wurden. Mit persönlich hat das Arbeiten mit Uwe sehr viel Spaß gemacht.
Sie waren in diesem Jahr auch als Assistenztrainer der DEB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft tätig. Wie wichtig war diese Erfahrung?
Sundblad: Zuvor hatte ich ja schon einmal als Spieler an einer Weltmeisterschaft teilgenommen – und nun als Co-Trainer. Das war mit Sicherheit eine tolle Sache für mich. Zum einen habe ich die deutschen Nationalspieler besser kennengelernt. Zum anderen war es sehr interessant zu sehen, dass auf diesem Topniveau schon noch etwas schneller als bei uns in der DEL gespielt wird.
Mit dabei bei dieser Weltmeisterschaft waren auch Ihre künftigen Akteure Thomas Greilinger und Patrick Hager. Wie haben Sie die Leistungen des Panther-Duos gesehen?
Sundblad: Beide haben auf alle Fälle bewiesen, dass sie zu den besten deutschen Eishockey-Spielern zählen. Thomas ist ein echter Torjäger, was er Jahr für Jahr in der Liga beweist. Aber auch von Patrick habe ich eine sehr hohe Meinung. Ich habe ihn schon immer beobachtet, als er noch für Krefeld gespielt hat. Nicht zu vergessen natürlich die beiden Neuzugänge Patrick Köppchen und Benedikt Schopper, die ich während der WM-Vorbereitung näher gesehen habe. Das sind schon alles richtig gute Spieler.
Der offizielle Trainingsauftakt bei den Panthern ist Anfang August. Wie werden Sie die Zeit bis dahin verbringen?
Sundblad: Ich werde in Kürze für drei Wochen zu meinen Töchtern nach Kanada fliegen. Danach komme ich wieder zurück nach Deutschland beziehungsweise verbringe zwischendurch noch eine Woche in meiner Heimat Stockholm. Ansonsten werde ich mich in Köln und Ingolstadt aufhalten.
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