Sean O'Connor geht "unter die Haut"
Sean O’Connor kündigt vor dem Derby des ERC Ingolstadt gegen Augsburg psychologische Zweikampfführung an
Sean O’Connor redet gerne. Neben und vor allem auch auf dem Eis. Oft genug bringt der Stürmer des ERC Ingolstadt damit seine Gegner zur Weißglut – nicht ohne Grund ist der „Hooligan“, so lautet sein Spitzname, fast immer mittendrin, wenn irgendwo auf dem Eis die Fäuste fliegen.
Auch am Freitagabend wird O’Connor wieder einiges mit seinen Gegenspielern zu besprechen haben, denn um 19.30 Uhr erwartet er mit den Ingolstädter Panthern den Augsburger EV zum großen Derby in der Saturn-Arena. O’Connor ist neben Chris Heid, Jeff Likens, Björn Barta und Jakub Ficenec einer von fünf Ingolstädtern, die bereits einmal für die Augsburger die Schlittschuhe schnürten. Dazu kommt noch Alexander Oblinger, der zwar nie für den AEV in der Deutschen Eishockey-Liga, aber zumindest für seine Jugendmannschaften spielte.
„Klar ist die Partie etwas Besonderes“, erklärt O’Connor, der in den vergangenen beiden Jahren bei den schwäbischen Panthern zum Kapitän und Publikumsliebling avancierte. Mit einigen Spielern aus Augsburg steht der 31-Jährige noch regelmäßig in Kontakt und freut sich bereits auf das Derby – auf seine Art und Weise. „Auf dem Eis hört die Freundschaft auf. Ich werde alles dafür geben, um zu gewinnen“, sagt O’Connor. Dazu zählt bei ihm eben auch der „Trash-Talk“, mit dem er seine Konkurrenten aus der Ruhe und zu Undiszipliniertheiten bringen will. „Das ist gegen ehemalige Teamkollegen noch viel schöner, weil man ihre Schwächen kennt und so noch tiefer unter ihre Haut kommt“, sagt O’Connor mit einem verschmitzten´Grinsen im Gesicht und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich freue mich auf das Spiel, das könnte wirklich lustig werden.“
Damit die Ingolstädter heute Abend auch sportlich ihren Spaß haben, wird es allerdings nicht nur auf O’Connors Mundwerk, sondern vor allem seine Arbeit auf dem Eis ankommen. Zuletzt lieferte der 100-Kilo-Koloss diese sehr beständig und erfolgreich ab. In den sieben Spielen, die er bislang nach seiner langwierigen Schulterverletzung absolviert hat, erzielte er immerhin drei Tore. „Meine Rolle innerhalb der Mannschaft ist von Spiel zu Spiel gewachsen. Es gibt immer noch einige Dinge, die noch etwas Zeit brauchen, aber es wird nach und nach besser“, sagt O’Connor.
Den Beweis kann er am Freitagabend gegen Augsburg antreten – ganz im Gegensatz zu Jakub Ficenec. Der Verteidiger wird den Panthern im Derby wegen muskulärer Probleme im Adduktorenbereich fehlen. Ansonsten hat Trainer Rich Chernomaz trotz des Anflugs einer kleinen Grippewelle innerhalb der Mannschaft vermutlich alle Spieler zur Verfügung. Im Tor darf nach einer nunmehr dreiwöchigen Pause wieder Ian Gordon ran.
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