Spitzenteams im Visier
Der ERC Ingolstadt empfängt heute die Eisbären Berlin und tritt am Sonntag bei den Iserlohn Roosters an. Wie Alexander Barta die beiden Gegner beurteilt. Über die Sauerländer findet der Panther-Stürmer kritische Worte.
Wenn man mit Alexander Barta über die beiden Gegner des ERC Ingolstadt am Wochenende spricht, ist leicht die unterschiedliche Meinung des Panther-Stürmers über die beiden Mannschaften zu erkennen.
Zum einen ist da der heutige Gegner Eisbären Berlin, Bartas Ex-Verein, dessen Konzept er lobt. Zum anderen die Iserlohn Roosters, zu denen die Panther am Sonntag reisen. Barta findet kritische Worte über die Sauerländer.
Kölns Moritz Müller hatte in einem TV-Interview am vergangenen Sonntag in der Drittelpause beim Spiel der Haie bei den Roosters (1:6) scharfe Worte über die Politik Iserlohns gewählt. Die Sauerländer umgehen die Ausländerbegrenzung der DEL mit neun eingebürgerten Nordamerikanern. „Wir spielen hier gegen eine abgetakelte kanadische Nationalmannschaft – da soll die Liga mal den Arsch in der Hose haben, zu fragen, wie das hier mit den Pässen funktioniert“, hatte Müller in die Mikrofone geschimpft. „Über den Zeitpunkt lässt sich sicherlich streiten“, sagt Alexander Barta über die Worte, „aber wir deutschen Spieler sind uns bei diesem Thema einig.“ Zu einhundert Prozent habe Müller recht gehabt. „Iserlohn ist eine deutsche Mannschaft, aber es spielen nur zwei Deutsche.“ Gar als wichtigste Spiele im Jahr bezeichnet Barta die Partien gegen die Roosters. „Man kann ein Zeichen setzen“, dass es auch mit deutschen Spielern gehe.
Ganz anders spricht Barta über die Eisbären Berlin. Gut, Barta ist Berliner, spielte selbst für die Hauptstädter und wurde mit ihnen deutscher Meister. 2005 war das, ist also zehn Jahre her. Einige Spieler (Florian Busch, Frank Hördler, André Rankel, Jens Baxmann), mit denen der 32-Jährige damals zusammenspielte, laufen noch immer für die Eisbären auf. Pierre Pagé, erzählt Barta, der damalige Coach, habe eine Ära eingeleitet. „Er hat einigen deutschen Spielern eine Chance gegeben. Davor kann man nur den Hut ziehen.“ Berlin war über die Jahre meist erfolgreich, da sei es klar, dass noch einige da sind. „Sie haben ihren Job gut gemacht und sich jedes Jahr weiterentwickelt.“
Barta verlies damals Berlin und kam über Stationen in Hamburg, Schweden und München vor der laufenden Saison nach Ingolstadt. Acht Tore und elf Vorlagen stehen in Bartas Statistiken, in den vergangen drei Spielen traf er jeweils. Die Sturmreihe mit ihm, Thomas Greilinger und Petr Taticek funktioniert. „Sie sind zwei klasse Spieler, sind technisch stark und in der Offensive sehr kreativ“, lobt Barta die Sturmkollegen. „Es macht Spaß, mit ihnen zu spielen.“
Ihr Können darf die Reihe nun heute und am Sonntag erneut unter Beweis stellen. Mit Berlin (Erster) und Iserlohn (Zweiter ) wartet auf den ERC allerdings das Top-Duo der DEL. „Die Liga ist so eng“, sagt Barta. Da spiele es keine Rolle, ob man „gegen den Ersten, Fünften oder Achten“ spiele. Allein die Punkte zählen, um die Aufholjagd weiter fortzusetzen. „Wir versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen und sind auf einem guten Weg“, so Barta. Nach dem 5:4-Sieg gegen die Hamburg Freezers, der nach dem abgewiesenen Protest der Norddeutschen (siehe überregionaler Sport) bestehen bleibt, sind die Panther erstmals seit dem achten Spieltag wieder unter den ersten Zehn der Liga. Zuletzt gewann der ERC drei Spiele hintereinander. Diese Serie will Barta am Wochenende ausbauen. Lieblingsmannschaft hin oder her.
Personal: Brandon McMillan trainiert wieder mit. Laut Trainer Kurt Kleinendorst befindet sich der Stürmer wieder bei „98 Prozent“. Dennoch wird er heute gegen Berlin auf den Kanadier verzichten und keine Veränderungen in der zuletzt erfolgreichen Mannschaft vornehmen.
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