Wessen Wege trennen sich?
Mit einem Erfolg auf Schalke wäre der Klassenerhalt gesichert. Danach kann der FCA die nächste Saison in der Bundesliga planen. Gerüchte über Neuzugänge gibt es bereits.
Bundesliga-Manager lieben Planungssicherheit. Meisterschaften an Fasching feiern, den Ligaverbleib an Ostern, das beruhigt das Gemüt der Entscheider im Fußball-Geschäft. Der FC Bayern München befindet sich in der komfortablen Lage, seinen Kader jederzeit planen zu können: weil er keine finanziellen Zwänge verspürt und das Champions-League-Abo gebucht hat.
Vereine wie der FC Augsburg hingegen müssen sich damit abfinden, bis in die letzten Sequenzen einer Saison hinein im Ungewissen zu sein. Flexibel sein und zweigleisig planen zählt daher zu den Kernkompetenzen eines FCA-Managers. Selbst als der Klub in der vergangenen Saison die Abstiegsfrage längst beantwortet hatte, wusste er nicht so recht, wie er seinen Kader aufstellen sollte: die Teilnahme an der Europa League erschwerte Gedankenspiele.
Nichts wünscht sich daher Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA, sehnlicher als einen Erfolg auf Schalke am Samstag. „Natürlich wäre das schön für uns, wenn wir das am Wochenende klarmachen können“, betont Reuter fast zu beiläufig. Seine Fußball-Floskel, die Begegnung sei ein „ganz wichtiges Spiel“, ist diesmal im Wortsinn aufzufassen. Tatsächlich ist die Schalke-Partie ein wichtiges, weil richtungweisendes Spiel für den FCA.
Letzte Zweifel wären beseitigt, die Erstklassigkeit gesichert, die Vorbereitungen auf die kommende Saison könnten endlich Fahrt aufnehmen. Noch beeinflusst die sportliche Fraglichkeit Reuters Denken.
Was macht Markus Weinzierl?
Die drängendste Frage neben der Liga-Zugehörigkeit: Was macht Markus Weinzierl? Der umworbene Trainer wird fortwährend als Nachfolger von André Breitenreiter gehandelt, mit dem künftigen Schalke-Manager Christian Heidel hat sich Weinzierl längst getroffen. Was aussteht ist eine Einigung unter den Vereinen, nachdem der FCA seinen Erfolgstrainer nicht ohne Ablöse ziehen lassen will. Reuter sagt zu Weinzierls möglichem Abschied nur so viel: „An den Fakten hat sich nichts verändert. Er hat einen Vertrag bei uns.“
Insgeheim denkt der Verantwortliche über Alternativen zu Weinzierl nach. Jeder Verein hat Kandidaten im Auge, mit denen er auf überraschende Entwicklungen reagieren kann. Auch der FCA. Der Erstligist wird wohl weiterhin einem großen Namen einen jungen Konzepttrainer vorziehen. Wird auf einen Coach setzen, der Spieler entwickelt und den FCA als Karrieresprung sieht. Favorit soll Markus Kauczinski sein, der den Karlsruher SC zu einem stabilen Zweitligisten geformt hat. Genannt wird des Weiteren Sandro Schwarz, der die Reserve des FSV Mainz 05 betreut. Erst wenn diese elementare Personalie geklärt ist, kann der FC Augsburg den Kader für die kommende Saison gestalten. Jeder Verein hat seine grundsätzlichen Vorstellungen, Trainer wollen jedoch auch ihre eigenen Ideen berücksichtigt sehen. Noch ist über Neuzugänge und personelle Veränderungen wenig bekannt. Auch wenn es offiziell nicht bestätigt ist, fest steht, dass der multipel einsetzbare Markus Feulner ein weiteres Jahr beim FCA bleibt, ebenso zieht es Torwart Andreas Luthe (VfL Bochum) in den Süden Deutschlands.
Ex-Nationalspieler Marin mit FCA in Verbindung gebracht
Wird darüber hinaus über Transfers berichtet, dann anhand wabernder Gerüchte. Jüngst wurde Ex-Nationalspieler Marko Marin (Trabzonspor) mit den Augsburgern in Verbindung gebracht, wenig später wurde dies dementiert. Dass Karlsruhes Kauzcinski künftig die Kommandos beim FCA geben soll und Trainer gerne mit bewährten Kräften arbeiten, lässt einige KSC-Spieler zu potenziellen Neuzugängen werden. Nach Jonas Meffert sind nun Manuel Gulde und Daniel Gordon zu Kandidaten erwachsen.
Wen der FCA holt, wird ebenso dadurch beeinflusst, welche Spieler bleiben wollen. Und sollen. Über die Relegation ist der Abstieg weiterhin möglich. In Liga zwei würden Stützen die Augsburger verlassen. Kandidaten sind Torwart Marwin Hitz, Abwehrchef Ragnar Klavan, Mittelfeldabräumer Dominik Kohr, Torjäger Alfred Finnbogason oder Europa-League-Held Raúl Bobadilla. Ihnen wäre die zweite Liga schwerlich zu vermitteln.
Hinzu gesellen sich Spieler, von denen sich der FCA vielleicht trennen will, um Platz für Neuzugänge zu schaffen. Shawn Parker, Jan Moravek, Piotr Trochowski oder Dong-Won Ji etwa. In jüngster Zeit waren sie verletzungsanfällig und spielten im Kader keine oder nur eine untergeordnete Rolle.
Die Diskussion ist geschlossen.
Favorit soll Markus Kauczinski sein, der den Karlsruher SC zu einem stabilen Zweitligisten geformt hat.
Das hat sich ja nunmehr erledigt, nachdem besagter Trainer Nachfolger von Herrn Hasenhüttl in Ingolstadt wird.
Oh. Zahlt Ingolstadt besser oder hat man Kauczinski zu lange hingehalten?
Ich hätte uns für die bessere Option gehalten.
Am Ende bleibt Weinzierl doch. Das wäre ne fette Überraschung.