Sieg im Supercup: Balsam für die bayerische Seele
Für FC-Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge ist das "Balsam für die bayerische Seele": Den BVB-Fluch durchbrochen und den Supercup gewonnen.
Nach fünf Niederlagen in Serie hat es der FC Bayern München mal wieder geschafft, den großen Rivalen Borussia Dortmund zu besiegen. "Das ist Balsam für die bayerische Seele", sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 2:1 (2:0) im Supercup-Finale gegen den deutschen Meister und Pokalsieger.
Neuer: "Wir haben es drauf"
Die Kraftprobe in der ausverkauften Münchner Arena taugte als Appetitanreger für die 50. Bundesliga-Saison, die vom Zweikampf Bayern gegen Dortmund geprägt werden dürfte. "Wir haben ein gutes Zeichen gesetzt, wir wollen die Meisterschaft zurückholen", betonte Arjen Robben, dem der Applaus der Münchner Anhänger bei seiner Auswechslung kurz vor dem Abpfiff sichtlich guttat. Trainer Jupp Heynckes bewertete es als "psychologisch gut, dass wir gewonnen haben", während der neue Sportvorstand Matthias Sammer nach dem von ihm verlangten "sofortigen Erfolg" kommentarlos das Stadion verließ.
Sammer ohne Kommentar
Nach der gelungenen "Standortbestimmung" (Heynckes) kann die aufgeregte Bayern-Familie etwas entspannter den ersten Ernstfällen im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg und in der Bundesliga beim Aufsteiger Greuther Fürth entgegenblicken. Als Kampfansage an den BVB mochte Nationaltorhüter Manuel Neuer den Supercup-Erfolg nicht betrachten, "eher als ein Zeichen für uns selbst: 'Hey, wir haben es drauf!"
Auch die Dortmunder durften die Niederlage vor 69 000 Zuschauern in der Münchner Arena als verschmerzbaren Betriebsunfall einordnen. "Ich verliere lieber im Supercup als in der Bundesliga", meinte Nationalspieler Mats Hummels gelassen. Für Trainer Jürgen Klopp war die wohl wichtigste Erkenntnis, dass seine Mannschaft sich nach einer "scheiß Anfangsphase" so steigerte, dass unter dem Strich doch kein "Drecksspiel" stand, wie er kommentierte. "Wir sind zurückgekommen und sind in der zweiten Halbzeit richtig ins Rollen gekommen."
Nach dem Münchner Blitzstart mit Toren von Mario Mandzukic (6. Minute) und Thomas Müller (11.) reichte es für einen sich deutlich steigernden BVB aber nur noch zum Anschlusstreffer durch Robert Lewandowski (75.). "Man kann in der Vorbereitung nicht mit derselben Leidenschaft spielen wie in der Bundesliga", kommentierte Hummels.
Vor allem im Spiel gegen den Ball fehlte der besondere BVB-Biss. Und offensiv konnte der frischgekürte "Fußballer des Jahres" Marco Reus noch keine entscheidenden Akzente setzen. Trotzdem versicherte Hummels: "Marco wird ein Top-Zugang."
Gut investiert könnten auch die 13 Millionen Euro sein, welche die Bayern für Mandzukic an den VfL Wolfsburg überweisen mussten. Der Kroate erzielte das 1:0, leitete das 2:0 ein und bewies, dass er als mitspielender Mittelstürmer eine wertvolle Alternative zur verletzten Tormaschine Mario Gomez sein könnte. "Es macht Spaß, um Titel zu spielen", sagte Mandzukic nach seiner ersten Duftmarke.
Spaß an Mandzukic
"Ich glaube, das ist ein Spieler, an dem wir viel Spaß haben werden", meinte Rummenigge, der sein Lob aber auch gleich ungefragt auf den Ex-Gladbacher Dante ausweitete: "Er steht uns gut zu Gesicht. Er ist ein Mann, der der Abwehr Ruhe gibt und stabil steht."
Im defensiven Mittelfeld erledigten Toni Kroos und Luiz Gustavo in Abwesenheit von Sorgenkind Bastian Schweinsteiger ihren Job sehr ordentlich, weshalb Heynckes einen weiteren Millionen-Einkauf eher ausschloss: "Ich denke, dass wir mit dem Kader in die Runde starten." dpa/AZ
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