Eine Schwester, ein Bruder und ganz viele Briefmarken
Kistenweise Marken werden regelmäßig vom Dillinger Mutterhaus nach Innsbruck verschickt. Jetzt wurden sie mal persönlich abgeholt. Von einem Ziertheimer.
Diese zwei auf dem Foto kennen sich schon ewig. Schwester Clarice von den Dillinger Franziskanerinnen war die erste Religionslehrerin von Bruder Marcus Klemens aus Ziertheim. Der Bub ging in Wittislingen in die Volksschule und war von seiner Religionslehrerin so begeistert, dass er sie bat, später seine Firmpatin zu werden. „Sie meinte, bis dahin hätte ich sie vergessen“, erzählt der 40-Jährige beim Besuch des Dillinger Mutterhauses. Natürlich hat er Schwester Clarice nicht vergessen. Und 1989 war sie seine Firmpatin. Bis heute sind die beiden eng befreundet, auch wenn aus dem einstigen Schüler inzwischen ein Bruder der Herz Jesu Mission geworden ist, der in Innsbruck lebt.
Dort bekommt er regelmäßig Post von Schwester Clarice. Wie berichtet, schneidet sie die Briefmarken aus, die Bürger ihr überlassen. Zuletzt brachte ihr jemand ganz viele vollständig zusammengestellte Alben vorbei. Der Sammler, der jahrzehntelang Marken mit Motiven von Schmetterlingen, von berühmten Wissenschaftlern oder exotischen Tieren gesammelt hatte, war gestorben. Die Nachkommen wussten nicht, wohin damit. Über Schwester Clarice und Bruder Marcus tun die Briefmarken Gutes. Denn im Orden der Herz Jesu Mission gibt es einen Bruder, der die Briefmarken und Alben an verschiedene Händler verkauft. „Er weiß, wer was sucht. Der eine vielleicht Tier-Motive, der andere eher Länder“, erzählt Bruder Marcus. An diese Händler werden die Marken verkauft. Das Geld kommt dann bedürftigen Einrichtungen der Brüder zugute. 1700 Mitbrüder gehören zu der weltweiten Ordensgemeinschaft, darunter sogar ein Onkel von Bruder Marcus. In Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, betreuen die Brüder an einer Grundschule 1400 Schüler. Im vergangenen Jahr wurden der laufende Betrieb dort und verschiedene Baumaßnahmen mit 25000 Euro unterstützt. Außerdem entsteht in Yaunde in Kamerun gerade eine Berufsschule. Auch dorthin fließt unter anderem das Geld, das mit den Briefmarken erlöst wurde. „Wir sind allen Spendern und auch Schwester Clarice sehr dankbar.“
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