Fußball-Nachlese: Auf den Hund gekommen

VonOliver Reiser

Ein herrenloser Bernhardiner schnappt sich während des Spieles FSV Wehringen gegen TSV Diedorf den Ball

Diedorfs Trainer Jürgen Fuchs ist im Fußballgeschäft wahrlich ein alter Hase. „Ich hab’ ja schon viel erlebt, aber so eine kuriose, komische und amüsante Partie noch nie“, lacht der ehemalige Jugendnationalspieler, wenn er an den 5:4-Sieg seines TSV bei der FSV Wehringen zurückdenkt. Nicht das Ergebnis ist es, was den Coach des Spitzenreiters erheitert. Es sind die Begleitumstände. Das Spiel war schon hektisch genug, als Schiedsrichter Sebastian Steigerwald nach einer guten Stunde einen Elfmeter pfiff. Aus den Diskussionen um diese Entscheidung wollte der Assistent eine Beleidigung von Marcel Schnitzler gehört haben. Der Unparteiische hatte die Rote Karte schon gezogen, steckte sie nach einer längeren Diskussion jedoch wieder ein. „Respekt!“, sagt Fuchs. Schnitzler habe wirklich nur gesagt: „Das ist ja ein Witz!“

Richtig kurios wurde es aber erst, als ein herrenloser Bernhardiner aufs Spielfeld lief und den verdutzten Kickern das Spielgerät wegschnappte. Mit dem Ball im Maul stürmte der Hund durch den Diedorfer Strafraum, war dort von den Abwehrspielern des TSV nicht zu stoppen, und ließ sich dann auf Höhe der Mittellinie nieder, um genüsslich den Ball zu zerbeißen. Erst nachdem ihn der Wehringer Abteilungsleiter Werner Müller und ein weiter Zuschauer einfingen und vom Platz führten, konnte das Spiel fortgesetzt werden. Hinter dem Tor machte der Bernhardiner, der von einem drei Kilometer entfernten Bauernhof ausgebüchst war, dann auch noch den Ersatzball platt.

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