Von Null auf tausend
Fast 1000 Teilnehmer gehen in Neusäß beim ersten Citylauf zum 25. Stadtjubiläum an den Start
Neusäß Als vor knapp 50 Jahren, am 23. Oktober 1963, der erste Volkslauf der Bundesrepublik in Bobingen stattfand, waren die Läufer noch eine Art Pioniere. Doch mittlerweile ist der Sport in seiner reinsten Form – schließlich benötigt man dazu nicht mehr als ein geeignetes Paar Laufschuhe – zu einem echten Renner geworden. Laut einer aktuellen Umfrage läuft mittlerweile sogar über ein Viertel der Deutschen mindestens einmal pro Woche. Jede kleinere Stadt, die etwas auf sich hält, hat mittlerweile ihren eigenen Volkslauf. Der Ausdauersport hat sich längst zu einer Massenbewegung entwickelt.
Teilnehmer von vier bis 74 Jahren
Seit gestern Vormittag darf sich auch Neusäß zu diesem Kreis zählen. Und der erste Citylauf im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 25. Stadtjubiläum war ein voller Erfolg, der von den über 800 Teilnehmern ausschließlich positive Kritiken bekam. Von der vierjährigen Nachwuchsathletin bis zur 74-jährigen Anna Wolf, die als älteste Teilnehmerin geehrt wurde, waren alle Altersklassen vertreten. Egal ob Jung oder Alt, dick oder dünn, Leistungssportler oder Hobbyathlet – sie alle waren mit großer Begeisterung bei der Sache. Es schien fast so, als sei an diesem Vormittag der halbe Landkreis auf den Beinen. Diejenigen, die nicht selbst sportlich aktiv waren, säumten den Streckenrand und sorgten für eine tolle Atmosphäre im Start- und Zielbereich.
Der Erste, der sich nach den 9,5 Kilometern, der sogenannten Jubiläumsstrecke, den Applaus der Zuschauer verdiente, war Florian Kerber. Der 31-jährige gebürtige Augsburger, der in Sindelfingen lebt, erreichte nach ordentlichen 35:29 Minuten den Zielstrich und zeigte sich von der Veranstaltung rundum begeistert: „Eine richtig schöne und abwechslungsreiche Strecke. Die Steigung über den Kobel war zwar nicht ohne, aber die Zuschauer am Streckenrand haben einen immer wieder angetrieben.“ Darauf angesprochen, ob er dort nächstes Jahr wieder laufen möchte, muss er nicht lange überlegen: „Auf jeden Fall! Ich hoffe, dass die Laufveranstaltung zu einer festen Größe wird.“
Auch Klaus Löwenhagen, der es als Dritter mit einer Zeit von 36:35 Minuten knapp hinter dem Zweiten, Siegfried Wiedemann von der LG Wehringen, ebenfalls auf das Podest schaffte, war begeistert. Der 56-Jährige Routinier, der für die TG Viktoria Augsburg startet, würde nächstes Jahr ebenfalls sehr gerne wiederkommen.
Schnellste Frau auf der 9,5 Kilometer langen Strecke, die durch alle Neusässer Ortsteile führte, war Bettina Sattler von der LG Zusam (37:47) gefolgt von Christine Schindler von der MBB-SG Augsburg (38:56) und Suzanne Snook von der TG Viktoria Augsburg (41:11).
Über die kurze Strecke von 6,5 Kilometern setzte sich Beate Treffler vom TSV Gersthofen (28:26) knapp vor der erst 17-jährigen Handballerin des TSV Neusäß Kathrin Schmid (28:33) durch.
Ebenfalls erst 17 Jahre alt war der männliche Sieger über die Kurzstrecke, Matthias Weigant (25:23), der vor Roland Thalhofer (26:30) und William McLean (26:47) triumphierte.
Stellvertretend für die unzähligen Freizeitsportler stand ein Team der ganz besonderen Art: Annemarie Lippl-Weiß, Xaver Weiß, Martin und Gabi Jokiel, Joachim Führer und Ricarda Jochim, die bis auf Xaver Weiß alle am Beruflichen Schulzentrum in Neusäß unterrichten, schlossen sich unter dem pfiffigen Namen „Running teachers“ zusammen und bewiesen, dass auch unter Lehrern viel sportliches Talent schlummert. Martin Jokiel versuchte vergeblich, einige seiner Schüler zur Teilnahme zu animieren. Allerdings zeigte er sich von der Organisation der Veranstaltung restlos begeistert: „An dieser Stelle möchte ich der Stadt Neusäß ein ganz großes Lob aussprechen.“
Während Annemarie Lippl-Weiß und die Steppacher Gabi und Thomas Birkmair damit zufrieden waren, unter einer Stunde geblieben zu sein, überzeugte der Aystetter Bürgermeister Peter Wendel vom SV Cosmos Aystetten mit einer sehr guten Zeit von 44:05 Minuten.
Bei der Siegerehrung heizte die Musikgruppe Sambamania den Zuschauern mit heißen Rhythmen noch mehr ein.
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