"Im Dickicht der Städte": Am Ende unerlöst
Ofira Henig inszeniert am Theater Augsburg „Im Dickicht der Städte“. Es ist eine respektable, in der Premiere freundlich beklatschte Brecht-Inszenierung.
Warum? Warum zerstört einer seine Existenz ohne Not? Warum bekämpfen sich zwei Männer bis auf den Tod, rücksichtslos gegen sich und andere, gefangen in der Eigendynamik dieser Auseinandersetzung? Stets suchen wir nach Erklärungen für das Verhalten der Menschen – ein psychologischer Reflex. Es muss doch ein Motiv geben! Einen Anlass, eine Vorgeschichte, ein Ziel: Neid, Habgier, Eifersucht, Gekränktsein, Wut – irgendetwas Plausibles, dem wir folgen können.
Nein, sagt Bertolt Brecht mit seinem frühen Stück „Im Dickicht der Städte“. Kein Motiv. Nehmt es einfach, wie es ist, sucht nicht nach Erklärungen. Nehmt den „unerklärlichen“ Kampf vorbehaltlos an und schaut zu, wie ihn der Holzhändler Shlink und der junge George Garga im Dschungel der Riesenstadt Chicago führen. Schauen wir also, wie die Gastregisseurin Ofira Henig aus Israel die sperrige, eher selten gespielte dramatische Versuchsanordnung als Beitrag des Brecht-Festivals auf die Augsburger Brechtbühne bringt – 90 Jahre nach der Uraufführung in München 1923.
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