Klinikstreit: Warnrufe aus Neu-Ulm
Die Donaustadt positioniert sich gegen das Bürgerbegehren zum Erhalt der Illertisser Geburtshilfe. Oberbürgermeister Noerenberg befürchtet drastische Folgen für alle Kreisbürger.
In der Debatte um eine Reform für die defizitär arbeitenden Kreiskliniken mischt die Stadt Neu-Ulm nun mit: Mit eindringlichen Worten warnt Oberbürgermeister Gerold Noerenberg vor den möglichen Folgen eines aus seiner Sicht voreiligen Bekenntnisses zur Illertisser Geburtshilfe. Der Hintergrund: Wie berichtet, wollen zahlreiche Vöhlinstädter per Bürgerbegehren Wiederöffnung und Fortbestand der Station erreichen. Darüber werden die Landkreisbürger am Sonntag, 23. Oktober, abstimmen. Und gleichzeitig über ein Ratsbegehren: Es will eine Entscheidung über die Zukunft der Geburtshilfe erst dann fällen, wenn ein Gutachter Vorschläge für die Reform aller drei Krankenhäuser vorgelegt hat. Aus Neu-Ulmer Sicht sei das die richtige Vorgehensweise, sagt Noerenberg, der auch im Kreistag sitzt. Ähnliche Stimmen sind aus Weißenhorn zu hören, wo sich Kreisräte ebenfalls gegen die Illertisser Pläne stark machen. Sie sehen durch Bürgerentscheid den Bestand aller Kliniken in Gefahr – wegen der zu erwartenden hohen Kosten für die Wiederöffnung der Illertisser Abteilung.
Auf die angespannte Haushaltslage des Landkreises (und der Kliniken) blickt auch Neu-Ulms OB Noerenberg. Seiner Ansicht nach würde eine Geburtshilfe in Illertissen (als Hauptabteilung) jedes Jahr ein Defizit von 2,4 Millionen Euro erwirtschaften. Um kostendeckend zu arbeiten, müsste die Zahl der Geburten von zuletzt knapp 700 auf 1100 steigen – aus Sicht des Neu-Ulmer Rathauschefs unmöglich. Die finanzielle Lage der Kliniken schildert er als prekär: Die Rücklagen seien aufgezehrt, die Spitalstiftung könne größere Reparaturen aus eigenem Budget kaum noch stemmen. „Da bekommen wir Riesenprobleme“, so Noerenberg. Die drängende Frage müsse deshalb lauten, wie sich die Kreiskliniken künftig insgesamt aufstellen sollen. Das Krankenhauswesen sei in Gefahr, so der Neu-Ulmer Rathauschef. Und deshalb sei es falsch, in Illertissen in die Geburtshilfe zu investieren – bevor ein Gesamtkonzept zur Rettung der drei Krankenhäuser steht.
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