Sie tauchen auch in unserer Region auf: Was wollen die Grusel-Clowns?
Nun erschrecken maskierte Horror-Clowns auch in der Region Menschen. Diese seltsamen Scherze können böse enden. Und echte Clowns finden die Horror-Versionen gar nicht witzig.
Schon länger ließ sich beobachten, wie sich ein seltsames Phänomen einen Weg um die Welt bahnt. Nun ist es in der Region angekommen: Als Clowns verkleidete Menschen erschrecken andere, mal mit, mal ohne Waffen. Jüngst haben drei Jugendliche – zwei von ihnen mit Clown-Masken, einer mit Sturmmaske – in Gersthofen (Landkreis Augsburg) Passanten aufgelauert. Die Polizei fasste die 14-Jährigen. Es sei nur ein Spaß gewesen, sagten sie. Ein anderer Fall passierte in Ulm: Zwei Männer mit Clown-Masken haben einen 21-Jährigen attackiert. Er war in Ulm unterwegs, als ihm die Verkleideten unvermittelt in den Rücken schlugen.
Angefangen hat das merkwürdige Treiben in den USA. Seit zwei Jahren tauchen dort immer wieder Internet-Videos auf, die zeigen, wie Grusel-Clowns Menschen erschrecken. Die Clips fanden Nachahmer auf der ganzen Welt – und jetzt auch in Deutschland und Bayern.
Grusel-Clowns: 110 Vorfälle in Nordrhein-Westfalen
Alleine in Nordrhein-Westfalen wurden der Polizei in den vergangenen Tagen 110 Vorfälle mit Clowns gemeldet. Auch in München und Aschaffenburg gab es Zwischenfälle. Dazu kommen zahlreiche Falschmeldungen über angebliche Horror-Clowns. Der bayerische Innenminister, Joachim Herrmann (CSU), kündigte deshalb an, Grusel-Clowns nichts durchgehen zu lassen. Doch Leute erschrecken ist keine Straftat. Es kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, sagt Thomas Rieger vom Polizeipräsidium Schwaben Nord. Geht ein Maskierter weiter und mit einer Waffe auf Menschen zu, handelt er strafbar. „Dann sprechen wir von Nötigung oder Bedrohung“, sagt Rieger. Dafür kann man ins Gefängnis kommen.
Bleibt die Frage: Warum machen Menschen das? Ein Grund könnte das nahende Halloween-Fest sein. Grusel-Kostüme gibt es überall zu kaufen. Die Motive der Maskierten zu beurteilen, sei schwer, sagt Psychologin Ute-Regina Roeder von Universität Münster. Manche seien kriminell. „Andere haben viel Zeit und gleichzeitig das Bedürfnis, dass ihr Handeln Beachtung findet“, meint sie. Ihr Tun erscheine ihnen harmlos. Auch das Gefühl zu einer weltweiten Gruppe zu gehören, spiele eine Rolle.
Richtige Clowns finden Trend nicht lustig
Und die echten Clowns? Die finden das gar nicht witzig. Der Neuburger Sepp Egerer engagiert sich als Klinik-Clown. Einmal die Woche besucht er Kinder im Krankenhaus, um sie zum Lachen zu bringen. Er sagt: „Ich verfolge das mit Grauen. Das Berufsbild eines Clowns ist es, die Erwachsenen-Welt mit der Kinder-Welt zu verbinden und lustig zu sein.“ Er hat eine Idee, was er mit einem ertappten Grusel-Clown machen würde: „Er sollte uns drei Monate begleiten. Dann sieht er, wie wichtig unsere Rolle ist.“
Beim Circus Krone in München geht man einen anderen Weg: Dort soll es Kurse geben, die Menschen die Angst vor Clowns nehmen. Schon vor 30 Jahren, als Stephen King mit seinem Roman „Es“ Angst vor Clowns weckte, sei dieses Angebot erfolgreich gewesen, sagte eine Sprecherin des Zirkus. mit eisl, dpa
Innenminister Herrmann fordert harte Strafen für Horror-Clowns
Circus Krone bietet wegen Horror-Clowns Anti-Angst-Kurse an
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Alleine in Nordrhein-Westfalen wurden der Polizei in den vergangenen Tagen 110 Vorfälle mit Clowns gemeldet.
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Endlich gibt die Polizei zu, dass es sich um eine breite Entwicklung und nicht um Einzelfälle handelt.
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Als nächstes werden die Bürger wahrscheinlich mit guten Ratschlägen wie einer Armlänge Abstand beruhigt. Dabei ist es ja auch in Deutschland nicht ungewöhnlich, wenn ein Polizist gegen einen mit Messer anlaufenden Täter von der Schusswaffe Gebrauch macht.
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Bemerkenswert der Umstand, dass tlw. wieder angebliche Gerüchte in sozialen Medien ganz schlimm sein sollen. Die Augsburger Polizei verstieg sich da kurz vor dem Vorfall in Gersthofen (der ja eher harmlos war) zu der Aussage, dass es in Augsburg keine Grusel-Clowns gäbe:
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http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Aufregung-um-angeblichen-Horror-Clown-Polizei-verurteilt-Panikmache-id39460737.html
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Ähnlich äußerte sich auf Nachfrage die Augsburger Polizei, die die "Panikmache" in den sozialen Netzwerken scharf verurteilte. Zugleich stellte die Polizei klar, dass es keinen Horror-Clown in Augsburg gebe.
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Völlig lächerlich auch der Auftritt des bayerischen Innenministers, der harte Strafen fordert.
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http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Innenminister-Herrmann-fordert-harte-Strafen-fuer-Horror-Clowns-id39530927.html
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In Anbetracht überfüllter Gefängnisse, ausuferndem Drogenangebot und Bewährungsstrafen für Gruppenvergewaltiger ist das absolut unglaubwürdig.