Bayern: Mega-Staus zum Ferienbeginn? Wo es kritisch werden könnte

In Baden-Württemberg und Bayern beginnen am Donnerstag beziehungsweise am Samstag die Ferien, in zahlreichen anderen Bundesländern enden sie. Für Autofahrer, vor allem auf Fernstraßen, heißt das Alarmstufe Rot – Stau! Zumal die Reisenden in dieser Feriensaison allein in Deutschland von insgesamt 400 Baustellen ausgebremst werden.

Die gute Nachricht: Zumindest eine Erleichterung verspricht sich der ADAC vom zusätzlichen Wochenend-Fahrverbot für Lkw in den Ferien, das noch bis Ende August gilt (Samstag von 7 bis 20 Uhr).

Autofahrer ärgern sich derzeit über eine Baustellenrallye auf Autobahnen: „Warum so viele?“, lautet die nicht immer von Verständnis geprägte Frage. ADAC-Experte Andreas Hölzel sagt: „ Grund ist die in den vergangenen Jahrzehnten aus finanziellen Gründen vernachlässigte notwendige Sanierung vieler Autobahn-Abschnitte. Allein in Bayern gibt es deswegen zurzeit 87 Baustellen.“ Insbesondere ab München werde es deswegen auf dem Weg in den Süden eng.

Wer kann, sollte nicht am Samstag anreisen

Die A9 vor München und die Ostumgehung A99 gehören dazu. Auch die Autobahn A8 zwischen Augsburg und Günzburg ist noch immer Dauerbaustelle, selbst wenn da bereits mehrere Stellen sechsspurig befahrbar sind. Warum aber muss gerade in den Ferien saniert werden? „Im Sommer sind die Tage länger und optimal für Straßenbau. Die Zeit müsse genutzt werden, um vor dem Winter fertig zu werden“, sagt ein Sprecher der Autobahndirektion Süd.

Wer kann, sollte dieses Wochenende unbedingt umgehen, erklärt Hölzel. „Lieber auf den Samstag als Urlaubstag verzichten und später anreisen“, rät der Verkehrs-Experte. Noch besser wäre Dienstag, Mittwoch kommender Woche.

Wer sich trotzdem ins Getümmel stürzt, sollte einige Punkte beachten: Nicht gleich am Abend nach der Arbeit aufbrechen, warnt Hölzel. „Man ist dann nicht ausgeruht, und das könnte gefährlich werden.“ Besser sollten Urlauber am frühen Samstagmorgen, vor sechs Uhr, losfahren, um die schlimmsten Nadelöhre bald hinter sich zu haben. Autofahrer sollten an diesem Wochenende in jedem Fall einen großzügigen Zeitpuffer einrechnen.

Auch im Ausland ist die Verkehrssituation angespannt: Frankreich steht vor dem verkehrsreichsten Wochenende des Jahres. Staus sind außerdem in Österreich und Italien zu erwarten. Auch hier sind es die klassischen Routen, die mehr Stop als Go versprechen. Vor allem am Brenner wird es zu langen Wartezeiten kommen.

Die Stauprognose

Auf diesen Autobahnen wird es eng:

• A 7 Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Kempten – Füssen/Reutte
• A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
• A 9 Berlin – Nürnberg – München
• A 93 Inntaldreieck – Kufstein
• A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
• A 96 München – Lindau
• A 99 Umfahrung München
• A 5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
• A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Puttgarden
• A 2 Oberhausen – Dortmund – Hannover – Berlin
• A 3 Oberhausen – Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau
• A 4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden
• A 6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg