Rauschendes Fest
ERC Ingolstadt feiert beim 7:1 gegen die Eisbären Berlin seinen höchsten Saisonsieg. Im Tor steht erneut Marco Eisenhut, zwei Spieler treffen doppelt und in der vierten Sturmreihe darf jeder einmal jubeln.
Die Fans des ERC Ingolstadt wollten gestern gar nicht genug bekommen. Noch weit nach Spielschluss war die Saturn-Arena gut gefüllt, mit Sprechchören wurde die Mannschaft gefordert. Die kam dann auch noch einmal aufs Eis zurück. Zu Klängen des bekannten „Sirtaki“ schunkelten die Spieler wie die Fans die Feiertage aus.
Zuvor hatten sich die Panther am Weihnachtswochenende selbst und damit auch die Anhänger ein zweites Mal beschenkt. Nach dem 5:2-Erfolg am Freitagabend im Derby in Augsburg gelang ein furioser 7:1-Erfolg gegen die Eisbären Berlin und damit der Sprung auf Rang sechs der Tabelle.
Die Zuschauer hatten ein Spiel gesehen, das letztlich viele Geschichten bot. Eine drehte sich um Marco Eisenhut. Der Torwart, der lange wenig Eiszeit erhielt, durfte erstmals in der DEL ein zweites Spiel am Stück bestreiten. Wie in Augsburg spielte er statt Timo Pielmeier und zeigte auch gegen Berlin eine starke und konzentrierte Vorstellung. „Marco hat das verdient“, sagte ERC-Trainer Tommy Samuelsson und stellte den Lernaspekt für den 22-jährigen Goalie in den Vordergrund. Eine zweite Geschichte drehte sich um Ingolstadts vierte Sturmreihe. Die Arbeiterformation um Thomas Pielmeier, David Elsner und Martin Buchwieser zeigte gelungene Kombinationen und war für drei Tore verantwortlich. „Es war ein sehr gutes Spiel von uns“, sagte Elsner. „Es ist schön, dass wir alle drei getroffen haben.“ Vor allem das zweite Drittel stand im Zeichen dieser Sturmreihe. Zunächst fälschte Buchwieser einen Schuss von Elsner zum 3:0 ab. (23.). Etwas später gelangte der Puck nach einem schnellen Spielzug über Elsner zu Pielmeier, der mit einem Schlagschuss erfolgreich war (28.). Im Schlussabschnitt durfte auch Elsner selbst jubeln, als er nach einem Kontor die Ruhe behielt und souverän das 6:1 markierte (47.). Der Stürmer machte die jüngsten Erfolge auch an Trainer Samuelsson fest. „Seine Ansprache ist gut, er gibt uns viele Freiräume auf dem Eis.“
Das Spiel war auch eine Geschichte von Danny Irmen und Thomas Oppenheimer. Beide Angreifer trafen doppelt. Irmen erzielte das wichtige erste und das letzte Tor der Partie. Während er beim 1:0 mit Vehemenz den Puck über die Linie stocherte (7.), schloss er beim 7:1 den wohl kuriosesten wie schönsten Angriff des Spiels ab (49.). Jean-Francois Jacques agierte ohne Schläger – der war gebrochen – in Manier eines Fußballers und spielte den Puck mit dem Schlittschuh in den Lauf von Darryl Boyce. Der passte auf den mitgelaufenen Irmen, der vollstreckte. Oppenheimer reagierte beim Treffer zum 2:0 am schnellsten und staubte ins Tor ab (16.). Sein Schlagschuss zum 5:1 (41.) ging durch die Beine von Berlins Torwart Marvin Cüpper in die Maschen. Der zweite Goalie der Berliner hatte nach dem vierten Ingolstädter Tor Petri Vehanen ersetzt.
Und Marco Eisenhut? Ein großes Lob gab es von Berlins Trainer Uwe Krupp. „Eisenhut hat sehr gut gehalten und viele Chancen vereitelt.“ Einen Shutout verhinderte lediglich Bruno Gervais, der mit einem harten Schuss von der blauen Linie das zwischenzeitliche 1:4 aus Berliner Sicht erzielte (38.). Dieser Treffer konnte die ERC-Fans genauso wenig vom Feiern abhalten wie ein verschossener Penalty von Darryl Boyce (44.).
Auch Panther-Trainer Tommy Samuelsson war über den Ausklang der Weihnachtsfeiertage glücklich. „Das hat mir alles sehr gut gefallen“, sagte er. Man habe es geschafft, „über 60 Minuten eine starke Leistung zu bringen“. Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) geht es für die Panther weiter, wenn Bremerhaven zu Gast ist.
ERC Ingolstadt Eisenhut – Kohl, McNeill; Köppchen, Salcido; Friesen, Wagner – Oppenheimer, Buck, Laliberte; Jacques, Boyce, Irmen; Pohl, Taticek, Greilinger, Elsner, Th. Pielmeier, Buchwieser – Zuschauer 4030 – Tore 1:0 Irmen (7.), 2:0 Oppenheimer (16.), 3:0 Buchwieser (23.), 4:0 Th. Pielmeier (28.), 4:1 Gervais (38.), 5:1 Oppenheimer (41.), 6:1 Elsner (47.). 7:1 Irmen (49.),
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