20-Jähriger stirbt nach Badeunfall im Auensee
Ein 20-jähriger Afrikaner ist nach einem Badeunfall im Auensee bei Königsbrunn gestorben. Seine Bekannten mussten zusehen, wie er unterging. Der Rettungseinsatz war dramatisch.
Ein 20-jähriger Asylbewerber aus Eritrea ist an Mittwochnachmittag beim Baden im Auensee südlich von Königsbrunn ertrunken. Der Einsatz der Wasserwacht und vieler Helfer schien verzweifelt und groß war der Schock von Augenzeugen sowie Freunden des jungen Mannes. Der Versuch, ihn ins Leben zurückzuholen, dauerte lange. In kritischem Zustand wurde der Mann schließlich ins Klinikum nach Augsburg gebracht, wo am Abend sein Tod festgestellt werden musste.
Laut Polizei war der junge Mann mit drei Landsleuten von ihrer Unterkunft jenseits des Lechs im Landkreis Landsberg zum Auensee gekommen. Seine Freunde wollten gegen 16 Uhr vom südlichen Seebereich zur kleinen Insel schwimmen. Der 20-Jährige konnte jedoch kaum schwimmen und blieb daher zunächst am Ufer zurück. Später, so verschiedene Schilderungen, folgte er ihnen, wurde gesehen wo er noch stehen konnte und hielt Blickkontakt zu seinen Landsleuten.
Er soll ihnen auch etwas zugerufen haben. Bei einer Wassertiefe von etwa zwei Meter kam er jedoch bereits in Not. Handzeichen deuteten auf ein Problem hin und schon ging er unter. Seine Landsleute kehrten von der Insel zurück. Doch im trüben Wasser war der Mann schnell verschwunden. Badegäste waren zum Ufer gesprungen und halfen den drei anderen Asylbewerbern an Land.
Retter ziehen den Mann nach 20 Minuten aus dem kalten Wasser
Unter der Nummer 112 ging da bereits ein Notruf bei der integrierten Rettungsleitstelle in Augsburg ein. Diese alarmierte die Wasserwacht und die Polizei in Bobingen. Von der Wasserrettung war laut Rotem Kreuz als Erstes die Wasserwacht aus Bobingen am Einsatzort. Deren Retter fanden den vermissten Mann schnell in etwa fünf Meter Tiefe und brachten ihn an Land.
Seit seinem Untergang, so ein Sprecher der Einsatzzentrale der Polizei in Augsburg, waren da jedoch bereits mehr als jene 20 Minuten vergangen, die für eine Wiederbelebung eines erwachsenen Menschen entscheidend seien. Hinzu kam: Das Wasser in dem ehemaligen Baggersee ist bereits ab einer geringen Tiefe noch immer sehr kalt.
Auch das verschlechtere die Überlebenschance. Doch die Retter versuchten alles denkbar Mögliche. Neben Polizei und Feuerwehr waren rasch auch die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht aus Königsbrunn, Mering, Kissing, Augsburg, und Meitingen hinzugekommen. Ferner kamen zwei Rettungswagen, ein Notarzt und ein Rettungshubschrauber zum Einsatzort.
Martin Gschwilm aus Bobingen, Vorsitzender der Kreis-Wasserwacht im Landkreis Augsburg, nahm den ersten Badeunfall in diesem Jahr im Augsburger Land gestern zum Anlass für eine erneute Mahnung: „Generell bitten wir darum, dass im eigenen Interesse und für die eigene Sicherheit nur Gewässer zum Baden genutzt werden, die freigegeben und bestenfalls auch bewacht sind. Dies sollte man insbesondere mit Kindern berücksichtigen. Schnell kann es zu einem Notfall kommen und die Einsatzkräfte brauchen dann länger, bis sie vor Ort sind. Den sichersten Badespaß gibt es in den Freibädern.“
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