Zielscheibe in Uniform
Personalnotstand und immer mehr Übergriffe setzen der Polizei zu. Auch im Landkreis sind zahlreiche Stellen unbesetzt. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Sicherheit der Bürger.
Die bayerische Polizei ist „chronisch unterbesetzt“. Zu diesem Urteil kommt die SPD-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionschefin Simone Strohmayr. Aus einer Anfrage der SPD beim Innenministerium zur Personalsituation der Polizei geht hervor, wie groß die personellen Lücken in den einzelnen Dienststellen tatsächlich sind. Gegenüber der eigentlichen Sollstärke fehlten zum Stichtag 1. Februar exakt 2472 Vollzeit-Beamte. Neun Prozent aller Polizistenstellen im Freistaat sind demnach unbesetzt. Im Landkreis Günzburg stellt sich der Personalmangel folgendermaßen dar: In der Polizeiinspektion Günzburg steht einer Sollstärke von 56 Polizisten nur eine verfügbare Personalstärke von 46,15 gegenüber. In Krumbach beträgt die eigentlich vorgesehene Sollstärke 62 Beamte. Verfügbar ist aber nur eine Stärke von 49,15. Bei der PI Burgau beträgt das Verhältnis Sollstärke – verfügbare Personalstärke 36 zu 30,68. Um dieses Missverhältnis auszugleichen, leisten die vorhandenen Polizisten Überstunden im großen Stil. Im Schnitt sind das pro Person in Krumbach 21 Stunden, in Günzburg 22, in Burgau sogar 30 Stunden Mehrarbeit. Strohmayr bezeichnet diese Zahlen als „erschreckend hoch und besorgniserregend“.
Im Zweifel kann es auch einmal länger dauern, bis die Polizei da ist
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