In Aindling geht der Blick in Richtung Landesliga
Die Defensive bleibt das Sorgenkind des TSV. Wie lange fällt der verletzte Simon Adldinger aus?
Aindling Kalt war’s am Freitagabend kurz vor 21 Uhr, der Rasen in Gersthofen war ausgesprochen nass. Gleichwohl ruhten sich einige Aindlinger Fußballer nach der 3:4-Niederlage auf dem Boden aus. Dieser Schlag saß so abgrundtief, dass gesundheitliche Aspekte in diesem Moment in den Hintergrund traten.
Jetzt noch an den Erhalt der Bayernliga zu glauben, dazu bedarf es schon einer übergroßen Portion Zuversicht. Bis zum Ende der Vorrunde tritt der TSV Aindling noch gegen Burghausen, Unterföhring, Schalding-Heining und Aichach an. Es darf gerätselt werden, inwieweit man dabei das Konto von sieben Punkten aufstocken kann.
Der Auftritt beim Nachbarn auf der anderen Seite des Lechs war freilich alles andere als ein Empfehlungsschreiben für die Landesliga. Hätte sich das Team immer so engagiert, so kampfstark gezeigt wie diesmal, sähe es wohl ein bisschen besser aus. Die erste halbe Stunde war mehr als sehenswert. Harry Kiechl, der die Mannschaft zusammen mit Magnus Hoffmann trainiert, musste mit Bedauern feststellen, dass Simon Adldinger vorzeitig den Platz verließ. Wegen einer Verletzung, die er sich in einem Zweikampf zugezogen hatte: „Der hat sehr gut gespielt“, lobte Kiechl den Youngster, dem nun aber eine Pause droht.
Simon Knauer zählte wieder zu den Aktivposten. Stark wie er ein Zuspiel von Deniz Schmid zum 0:2 verwertete. Stark auch sein zweiter Treffer an diesem Abend, als er einen Abpraller eiskalt verwertete. Die Erfolge der vergangenen Wochen haben ihm sichtlich gut getan. Auch Patrick Modes gehörte zu den Akteuren, die positiv auffielen, nicht allein wegen seines Passes zum ersten Tor. Und auf der linken Seite setzte Giovanni Goia Akzente.
Dass der 2:0-Vorsprung dennoch nicht ausreichend war, das lag primär am Abwehrverbund. Hier sind alle Möglichkeiten schon ausprobiert worden, das Ergebnis ist in gleicher Weise ernüchternd. Wenn man den Gegner so freundlich zum Schießen von Toren einlädt, dann reichen auswärts nicht einmal drei selbst erzielte Treffer aus. Hier ruht eine gewisse Hoffnung auf Manuel Steinherr, der noch verletzt ist.
„Das Leben geht weiter“, meinte Kiechl nach der neunten Niederlage im 14. Spiel. Auch Magnus Hoffmann wirkte einigermaßen gefasst. Er hatte schon zuvor verdeutlicht, dass man sich Richtung Landesliga orientieren müsse, sollte Gersthofen das Derby für sich entscheiden. Wie berichtet, haben Kiechl und Hoffmann bis auf Weiteres das Sagen am Schüsselhauser Kreuz. Roland Bahl, der als neuer Trainer im Gespräch war, hatte den Aindlinger Verantwortlichen bereits vor dem Spiel in Gersthofen abgesagt.
Erstmals auf dem Spielberichtsbogen tauchte der Name von Marius Ciobanu auf. Ein Rumäne, der vier Wochen mittrainierte am Schüsselhauser Kreuz und nun dem Kader angehört. Seine Feuertaufe erlebte er am Sonntag im Team zwei.
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