Anita Braxmeier
Schon ein winziger Bleistiftstrich verändert Haltung und Beziehung
„Eigentlich waren die Zeichnungen privat für mich“, meint Anita Braxmeier fast verlegen, wenn man als Betrachter ansetzt zu einer positiven Würdigung. Tastend, in zarten Strichen geht sie voran. Schon ein winziger verändert die Haltung und Beziehung auf ihren Blättern. Sensibel flirrt ihr Bleistift übers Papier, sucht mehr als eine Kontur, eine klare Gegenständlichkeit. „Es geht mir um die Empathie“, bekennt die Künstlerin aus Rommelsried. Der Mensch im Umgang mit sich und der Welt steht im Mittelpunkt. Das Düstere, Animalische in ihm ebenso wie das Helle, Freundliche. Derselbe ist fähig zum Quälen und pflegt liebevoll seinen Nächsten. Ihre Bilder möchte Braxmeier nicht ausdrücklich betiteln. Das sollen die Dichter tun, zum Beispiel Gottfried Benn, der sie zu Nietzsche in Turin führte.
Damenschneiderei hat die 61-Jährige gelernt, Modezeichnen war ihr Berufsziel. Doch mehr war da in ihrem Kopf, das heraus musste, weil sie ebenso sensibel ihre Welt beobachtet, wie sie später ihre Bilder spiegeln. Sicher in der Komposition entstehen eindringliche Bildgeschichten. Die Blätter entfalten einen stillen Zauber und doch klagen die gefühlvollen Szenen die Lieblosigkeiten an. Wie im Märchen mutiert der Mensch zum Tier. „Die meisten Bilder sind nicht sehr dekorativ – obwohl ich das gern täte“, schränkt Braxmeier ein. „Aber ich lebe verantwortlich mit allem, was mich umgibt.“ Das hat Konsequenzen für sie als Künstlerin. Mitunter blitzt bei ihr die Utopie auf, dass doch alles einen guten Ausgang nimmt – wie bei einer Umarmung. (loi)
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