Unerwähnten

Die Schützen in Blumenthal, die Pilger in Maria Elend, die Feuerwehr in Schnellmannskreuth, alle wurden sie im Lokalteil groß mit Text und Bild gewürdigt. Und alle Schreiber wollen nur eins: Möglichst viele aussagekräftige Bilder machen, möglichst alle Namen richtig angeben, möglichst alle Redner mit ihren wichtigsten Aussagen zitieren, damit möglichst viele Leser ein eindrucksvolles Bild der Festlichkeiten bekommen. Das alles ist möglich und machbar, doch unmöglich ist es, das zu zeigen, was solche Ereignisse erst möglich macht: Die Vorbereitungslogistik, die Informationsvorläufe, die Beschaffungsmethoden, die Arbeitseinteilung.

800 Essen wurden zum Beispiel in Schnellmannskreuth allein am Sonntagmittag ausgegeben: Wer schälte die Kartoffeln, wer viertelte die Zitronen und Tomaten, wer hackte den Schnittlauch und die Zwiebeln, wer spülte die Teller, wer buk die Brezen, wer sorgte in der Früh für saubere Tische und Bänke nach dem Chari-Vari Spektakel am Vorabend? Diejenigen, die das möglich machen, bleiben in den Artikeln meist unerwähnt, oder werden pauschal gewürdigt. Das sind diejenigen, die die Festredner in der Regel gerne mit "die engagierte Dorfgemeinschaft" oder "die vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen " bezeichnen. Es ist eben doch nicht alles möglich, und schon gar nicht in den oben genannten Artikeln genau diese Menschen alle zu erwähnen.

Eine Möglichkeit gibt es - egal ob Blumenthal, Maria Elend oder Schnellmannskreuth, - denn bei all diesen Festen muss es bestimmt viele geben, die da heißen: Xaver, Erwin, Sepp oder Josef, Rupert, Lisl, Fritz, Conny, Elvira, Monika, Tom, Irmi, Herta, Wolfgang, Norbert, Marianne, Rita, Simon, Georg, Hans, Wilfried, Herbert, Fanny, Susi, Uli, Emma, Annemarie Stefan. . . ihnen und auch allen nicht Erwähnten, sei hiermit möglichst herzlichst gedankt.

Aichach