Der Verein Haiti Kinder Hilfe unterstützt seine Projekte weiter
Trotz der Unruhen in dem Land gibt es viele kleine Lichtblicke. Schulstipendien werden auch unter schwierigen Bedingungen fortgeführt.
Das Land Haiti ist mal wieder in den Schlagzeilen der Weltöffentlichkeit und wie meistens in den vergangenen Jahren nicht wegen guter Nachrichten, sondern im Gegenteil: Kriminelle Banden beherrschen die Hauptstadt und einen Großteil des Landes. Flughafen und Seehafen der Hauptstadt Port-au-Prince sind besetzt und außer Betrieb; es kommt nicht viel rein oder raus, seien es Menschen oder Güter. Die unsägliche Sicherheitslage und auch die katastrophale Ernährungssituation des Landes haben sich dadurch weiter verschärft. Die Hilfe des Vereins Haiti Kinder Hilfe (HKH) geht trotzdem weiter.
Etwa 80 Prozent der Hauptstadt Port-au-Prince sind unter Kontrolle der Banden. In den ersten drei Monaten des Jahres sind mehr als 1.500 Todesopfer und 800 Verletzte zu beklagen. Das Gesundheitssystem steht am Rande des Zusammenbruchs. Die Preise für Lebensmittel und Treibstoffe steigen rasant, die Wirtschaft ist am Boden und etwa 60 Prozent der Menschen hungern. Kinder und Jugendliche werden von Banden als Kämpfer rekrutiert, es herrscht Anarchie. Fast alle Ausländer haben das Land verlassen.
Schulen und Universitäten sind oft geschlossen. Die Menschen in Haiti haben fast alle Hoffnung verloren und doch gibt es immer wieder kleine Lichtblicke. So konnten trotz der Unruhen von dem durch die HKH unterstützten Verein „Healing Hand for Haiti“ auch Ende 2023 / Anfang 2024 wieder 14 behinderte Kinder behandelt werden. Daraufhin hat der Verein HKH in diesen Tagen weitere 10.000 US-Dollar für die Gesundheitsversorgung von zwölf behinderten Kindern überwiesen. Wie in den vergangenen Jahren hilft der Verein in Port-au-Prince den von Schwester Paésie betreuten mehr als tausend Kindern – vornehmlich aus den Slums – mit der Finanzierung von Lebensmitteln. Auch dem Kinderdorf der „Lebensmission für Haiti“ konnte die HKH wie in den Vorjahren ihre Unterstützung zusagen. Zusätzlich hat der Verein sowohl Schwester Paésie als auch dem Kinderdorf mit Sonderzahlungen geholfen, die starken Preissteigerungen gerade bei Lebensmitteln aufzufangen.
Die Haiti Kinder Hilfe hofft, dass am Waisenhaus mit Schule „Notre Dame de la Medédaille Miraculeuse“ in Cap Haitien in Kürze das von ihr unterstützte Projekt Gemüseanbau und Aufbau einer kleinen Hühnerzucht verwirklicht werden kann. Mit Schulstipendien in Cap Haitien, organisiert von Hervé, einem jungen Arzt, der in den HKH-Heimen aufgewachsen ist, konnte mit Beginn des vergangenen Schuljahres begonnen werden und wird auch unter den vorherrschenden schwierigen Bedingungen fortgeführt.
Ganz besonders freut sich der Verein, dass auch heuer wieder bei dem kürzlich in Sielenbach stattgefundenen Hobbykünstlermarkt einige Spenden für die Haiti Kinder Hilfe zusammenkamen. Amelie Morice und Zuza Malisz, zwei junge Mädchen aus Sielenbach, beschäftigten die Kinder an zwei Basteltischen und boten ein großes Sortiment von Büchern gegen eine Spende an. Der Erlös des Kinderschminkens durch Romy und Alla Moser wurde ebenfalls gespendet. So kam ein Betrag von 400 Euro zusammen, den der Verein bereits mit einer zusätzlichen Summe als Sonderhilfe für die Not leidende Bevölkerung nach Haiti überwiesen hat. Die Verteilung der Lebensmittel wird von den vom Verein unterstützten Projekten organisiert, sodass die Hilfe auch direkt bei den bedürftigen Menschen ankommt.
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