Mit 90 noch auf dem Tennisplatz
Isot von Pigenot aus Utting feiert morgen ihren 90. Geburtstag. Noch immer spielt sie mit den Damen 60.
Es ist zwei, drei Jahre her, da sorgte Isot von Pigenot bei einem Tennisturnier für Aufsehen. "Es kann doch nicht sein, dass bei euch eine Spielerin mit Jahrgang 31 dabei ist", wunderte sich eine Gegnerin der Uttinger Damen 60-Mannschaft. Doch es stimmte: Morgen feiert die gebürtige Ludwigshafenerin ihren 90. Geburtstag.
Der Rummel um ihren Geburtstag ist Isot von Pigenot eigentlich gar nicht recht. "Die 90 ist schlimm, weil ich mich gar nicht so fühle", sagt sie mit einem Lachen. Und stimmt sofort ein, dass es so aber besser sei als andersrum - sich wie 90 zu fühlen und erst 70 Jahre alt zu sein.
Ein Geheimrezept, dem sie es zu verdanken hat, in diesem Alter noch so fit zu sein, hat sie nicht. "Ich weiß es nicht, ich hab halt gute Gene", sagt sie mit einem Schmunzeln. Aber sie habe auch ihr Leben lang Sport gemacht. "Als Kind war ich beim Laufen sehr gut, meine Strecke waren die 60 Meter." Später kam dann "ein bisschen Turnen" dazu, Tennis und Skifahren.
Letzteres hat sie aber schon länger - gezwungenermaßen - aufgegeben. "Mein Sohn hat meine Ski weggeräumt, damit ich erst gar nicht mehr in Versuchung komme", verrät sie. "Aber das ist ja auch gut so, wenn man da stürzt und sich was bricht, das muss nicht sein."
Und Bewegung hat sie auch so noch genug: Da ist ihre "Runde", die sie täglich läuft, und die Arbeit im Garten. Nach der Pensionierung ihres Mannes ist das Ehepaar 1984 in das frühere Ferienhaus gezogen. "Als Erstes bin ich gleich zum TSV Utting gegangen und habe mich beim Tennis angemeldet. Dass der Tennisplatz so nah war, hat mich mit dem Umzug versöhnt", berichtet sie.
In Ludwigshafen hatte sie eigentlich nach dem Abitur (1,8) Pharmazie studieren wollen, doch dafür war eine Lehre in einer Apotheke Voraussetzung und eine Lehrapotheke zu finden war schwierig. "Dann bin ich zu meinem damaligen Freund und späteren Mann gegangen, der Chemiker bei der BASF war", erzählt sie - und schon bald meldete sich Nachwuchs an. Zwei Söhne hat das Ehepaar, einer verunglückte jedoch tödlich, der andere Sohn lebt in München und arbeitet als Arzt.
"Zu ihm werde ich an meinem Geburtstag auch fahren", kündigt die Jubilarin an. Spätestens mittags will sie sich auf den Weg machen, "und dann lasse ich mich da verwöhnen".
Wenn der "Rummel" wieder vorbei ist, wünscht sie sich, dass er dafür auf dem Tennisplatz bald wieder losgeht. "Im vergangenen Jahr gab es ja keine Turniere", blickt sie auf die Corona-Beschränkungen zurück. Aber vielleicht klappt es ja zumindest wieder mit dem Training. "Eigentlich gehe ich auch ins Hardy’s, aber da geht ja momentan auch nichts. Ich muss so lange warten, bis ich ganz steif bin", sagt sie mit einem Schmunzeln. Das kann man sich angesichts des Elans, den die 90-Jährige versprüht, aber kaum vorstellen.
Wie sie bei dem Turnier damals abschnitt, als ihr Geburtsjahr angezweifelt worden war, kann sie übrigens nicht mehr sagen - das sei auch gar nicht so wichtig, ist sie sehr bescheiden - nicht die Erfolge, sondern der Spaß am Sport zähle. Wobei sie ihr Licht aber nicht unter den Scheffel stellen müsse, wie ihre Mannschaftkameradin Christl Gratzl sagt: "Wenn man gegen Isot spielt, muss man schon richtig Gas geben, um mitzuhalten." (mm)
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