Stoffmuster als Museumsschatz
Innenstadt Im Juni 1996 kam das Ende der Produktion in der am längsten bestehenden Textilfabrik der Stadt, der Neuen Augsburger Kattunfabrik. Unter dem Kürzel "NAK" war sie über Generationen Aktionären und Augsburgern gleichermaßen geläufig. Das einstige Fabrikgelände von über zehn Hektar Größe vor dem Vogeltor ist neu genutzt. Die Hallen sind abgebrochen, die Kamine gesprengt. Unter anderem wurden darauf das Einkaufszentrum "City Galerie", ein Großparkhaus, ein Kino und weitere Bauten errichtet. Nur das jüngste NAK-Gebäude, ein Verwaltungsbau, blieb erhalten. Darin zog die Volkshochschule ein.
Die Geschichte der NAK ist Augsburger Textil- und Industriegeschichte pur. Sie reicht bis ins Jahr 1702 zurück. Da richtete Johann Christoph Apfel eine "Cotton"-Druckerei am Oberen Graben ein, die er 1705 um neue Betriebsgebäude vor dem Vogeltor erweiterte. 1782 kaufte der Nürnberger Kaufmann Johann Michael Schöppler die Werkstätten und nahm als Partner Gottfried Hartmann. Für die Kattunfabrik "Schöppler & Hartmann" arbeiteten 1790 insgesamt 300 Drucker, Maler, Modelschneider, Farb- und Bleichknechte sowie Stückreiber. 1808 trat Karl Forster, Schwiegersohn Hartmanns, als Teilhaber ein. 1828 übernahm er das Unternehmen und führte es mit weiteren Familienangehörigen zu höchster Blüte.
Das "mit den neuesten Verbesserungen und Einrichtungen auf dem Gebiete der Mechanik und Chemie versehene Fabrik-Etablissement" sei eine "wahre Kunstanstalt in jeder Beziehung", heißt es 1845. Im Jahre 1880 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die sich 1885 den Namen "Neue Augsburger Kattunfabrik" und das Firmenlogo "NAK" zulegte. Nach Erstem Weltkrieg und Inflation konnte die NAK 1927 wieder stolz verkünden: "Durch Aufwendung namhafter Mittel hat sich das Unternehmen beträchtlich erweitert, so daß es zu den bedeutendsten Kattundruckereien Deutschlands zählt."
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