Der Glaube, die Vernunft und das Gebet
Der alte Jude betet seit fünfzig Jahren an der Klagemauer um ein Ende der Gewalt und des Hasses im Heiligen Land. "Ich fühle mich, als ob ich gegen eine Wand redete", sagt er resigniert der Reporterin. Ein Argument gegen den Glauben an Gott, gegen religiöse Praxis? Joachim Negel, Theologe aus Paderborn und fünf Jahre Studiendekan in Jerusalem, verneint. Gerade das treue Beten "setzt Kräfte Gottes und des Menschen in ein glückliches Verhältnis", sagt er.
Ein Symposium der Katholisch-Theologischen Fakultät lotet Dimensionen einer Theologie des geistlichen Lebens aus. Es sind die Probevorlesungen der sechs jüngeren Bewerber um die erstmals zu besetzende Augsburger Stiftungsprofessur. Das Thema ist heiß, seit Peter Sloterdijk den Menschen spirituelle Übungen diesseits von Religion zur Verbesserung ihres Lebens empfiehlt. Und seit Atheisten in England mit Plakaten propagieren, dass es "wahrscheinlich" keinen Gott gibt und deshalb niemand sich sorgen solle, sondern sich seines Lebens erfreuen möge.
"Das genaue Gegenteil strebt die Theologie des geistlichen Lebens an", betont dagegen Thomas Möllenbeck aus Paderborn. Sie folgt der Verheißung, dass in Christus Leben in Fülle zu gewinnen ist. Die größere, göttliche Perspektive erweitere vernünftig die menschlichen Möglichkeiten.
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