Glücklich zu sein, erträgt auch Schmerz
Darf ein Christ glücklich sein? Sie sähen so unerlöst aus, hatte Friedrich Nietzsche einst kritisiert. Oberkirchenrätin Susanne Breit-Keßler, die ständige Vertreterin des Landesbischofs, sprach beim Evangelischen Jahresempfang des Dekanats gestern Abend in St. Anna gerade die Christen als glückliche Menschen an. Allem Griesgram im Namen der Religion und aller Motzerei erteilte sie in flotten Worten eine Absage.
Sogar solche Zeitgenossen nahm Breit-Keßler in Schutz, die als Hedonisten verrufen sind, weil sie sich nach ganzheitlicher Erfüllung sehnen. "Wir müssten es doch sein, die aus einem tiefen Gottvertrauen heraus mit sich selbst recht vergnügt sind", sagte die Münchner Regionalbischöfin. Aber: "Glück haben ist etwas anders als glücklich sein." An Geld, Ruhm, Wohlleben, sei dieser Zustand nicht festzumachen.
Glücklich seien vielmehr die Menschen, die nicht ständig ein Star sein müssen. Sondern sich auch Gefühlen des Schmerzes und der Trauer überlassen können. "Wer recht von Herzen zu weinen lernt über eigenes und fremdes Leid, der entwickelt Sensibilität für das, was Menschen bedroht, gefährdet und zerstört", so die Theologin. Wenn sich diese Haltung zugleich verbinde mit der christlichen Fähigkeit, Träume zu haben, dann könnten Gläubige die Welt zum Besseren verändern.
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