Köstliches Gruseldrama
Die konzertante Fassung des "Don Giovanni" zum Auftakt der diesjährigen Fronhofkonzerte war mit über drei Stunden Länge kaum kürzer, als eine lückenlose szenische Aufführung von Mozarts köstlich gruseligem "Dramma giocoso" gedauert hätte. Diese Überlänge schlug jedoch nicht ins Gewicht, weil die Qualität vor allem des zweiten Teils mit dem Höllenritt des Bösewichts zum krönenden Abschluss jeden Gedanken an die Zeit zerstreute. Und das Schlechtwetterquartier Ev. Heilig Kreuz tröstete akustisch über den Fronhof hinweg, wo der Regen die Aufführung vereitelt hatte.
Der künstlerische Leiter Wilhelm F. Walz, der außerdem die (nicht immer präzise und intonationssichere) Prager Symphony auf zwar unkonventionelle, aber hörbar effektive Dirigierweise leitete, hatte für die anspruchsvollen Gesangspartien ein stimmgewaltiges Solistenensemble verpflichtet.
Gerade die Frauen füllten den Kirchenraum mit lyrischem Legato, gurrendem Vibrato und gebündelter bis scharfer Strahlkraft. Am meisten beeindruckte an diesem Freitagabend die Mezzosopranistin Bea Robein als tragisch-glutvolle Donna Elvira, dicht gefolgt von Jennifer Davison als bravourös durchschlagende Sopranistin in der Rolle der Donna Anna und Marketa Halirova-Bechynova als vergleichsweise hell timbrierte Zerlina, die mit ihrem etwas blässlichen Masetto (dafür schlank und nobel David Pichlmaier) als burleskes Paar in direkter Figaro-Linie stand.
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