Kunst im Asyl
Dafür hatten die Bürger seiner Heimatstadt Eggenfelden kein Verständnis. Eine riesige Fischdose mit aufgerolltem Deckel konnten sie nicht als Kunst akzeptieren - und schmetterten den Entwurf für das Kunstwerk im öffentlichen Raum mit 77,3 Prozent Neinstimmen im Bürgerentscheid ab. Dabei wollte der Bildhauer Joseph Michael Neustifter die Eggenfeldener zum Nachdenken über ihr Verhältnis zu Natur und Künstlichkeit anregen.
Jetzt hat Neustifters Fischdose Asyl gefunden - im Industriegebiet im Augsburger Osten. Ein Importeur von Lebensmitteln (und Fischkonserven) fand Gefallen an dem provokanten Werk. Ja, er ließ es noch ironisch überhöhen mit eingravierten Sinnsprüchen rund um den Fisch: Dass dieser vom Kopf her zum Stinken beginne, dass er nur tot gegen den Strom schwimme. Sogar einen religiösen Aspekt hat die Liebeserklärung des Mäzens für den abgelehnten Bildhauer.
Ebenfalls abseits eines eifernden Publikums, das sich den Anfragen der Moderne nicht aussetzen mag, zeigt die "Aphrodite" von Markus Lüpertz ihre spröde Schönheit. Auch die verschmähte Brunnenfigur fand wohlwollendes Asyl auf dem Rasen unseres Zeitungshauses anstatt am Scheitel einer kaiserlichen Straße. Der Skulpturenpark in der Peripherie lohnt allmählich eine reguläre Besichtigungstour.
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