Nachtcafé im Altenheim
Drei Viertel aller Pflegeheimbewohner haben einen "gerontopsychiatrischen Pflegebedarf", weil sie an einer Demenz leiden. Hierauf muss ihre Pflege abgestimmt sein. "Man hilft den Betroffenen aber nicht, wenn man meint, unsere Ordnung und unser Denken als gesunde Menschen ihnen überstülpen zu wollen", sagt Christine Fricke, Fortbildungsreferentin der Caritas.
In dem Altenheim lernte man also hinzu. Heute reagieren die Pflegenden gelassen, sie gehen mit der Frau in ihr Zimmer, klopfen zweimal links und rechts auf den Schrank und "reparieren" ihn auf diese Weise. Die betroffene Frau erlebt, dass ihre Welt, die für den Gesunden wie ein Chaos erscheint, wieder in Ordnung ist. Und die Pflegekräfte fühlen sich zufriedener, weil sie wissen, dass sie helfen konnten. Dieses Beispiel zeige, so Fricke, dass richtiges Pflegeverhalten für beide Seiten Erleichterungen bringen könne.
Das ist nicht so einfach, da es bei fortschreitender Erkrankung oft zu unterschiedlichen Verhaltensweisen kommt. Ein Beispiel ist die häufig vorkommende Tag-Nacht-Umkehr. Das heißt: Die Betroffenen dösen tagsüber, während sie in der Nacht wach und auf den Beinen sind. Versuche, sie gemäß dem klassischen und gewohnten Stationsablauf ins Bett zu bringen oder gar Schlafmittel zu geben, sind wirkungslos. Vermieden werden diese Versuche durch eine Tagesstrukturierung, die offen ist für die Bedürfnisse der Bewohner. Hierzu gehören die Möglichkeit, morgens länger schlafen zu können, ebenso wie die Einrichtung eines Nachtcafés, in dem sich die noch wachen Bewohner aufhalten können, bis sie vielleicht doch müde werden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.