Immer schön lächeln, Mutti!
Alles könnte so schön sein, wäre es nicht so anstrengend. Drei Frauen arbeiten sich in „Frau Mutter Tier“ an ihrem Nachwuchs, ihren Männern und ihrem Beruf ab
Sie sollen schön sein, alles mit einem Lächeln packen, arbeiten, den Kindern eine gute Mutter und bei all dem auch noch tiefenentspannt sein, bitte schön. „Frau Mutter Tier“, im Sensemble uraufgeführt und schon Wochen vorher ausverkauft, zeigt Geschichten, die das Leben schreibt. Jedenfalls das Leben jener Menschheitshälfte, die im Kapitalismus zu Hause ist. Das Stück bringt die Selbstkonzepte von Frauen auf die Bühne, die als Mütter gegen die Unzulänglichkeit kämpfen. Man vermutet: Weder die Karrierefrau Jaggi (Dörte Trauzeddel), noch die Quasselstrippe und Vollzeitmutter Ella (Kerstin Becke), noch die finanziell ewig klamme alleinerziehende Tine (Lisa Fertner) können den Erwartungen gerecht werden, auch den eigenen nicht. Doch es endet anders.
Das Stück, das als humorvoll und ironisch angekündigt ist, mäandert – unterbrochen von beeindruckenden Rock- und Rap-Einlagen – durch Alltagsszenen und innere Monologe des Trios. Alles ist konzentriert auf die drei Figuren. Nichts, was ablenkt, kein Schnickschnack. Am Rand der Bühne, ordentlich aufgetürmt, ein Haufen Spielpuppen, Kinderstühlchen, Schnuller, Kuscheltiere. Am anderen Rand ein blauer Samtrock zum Einsteigen. Die Glühbirnen im hinteren Viertel der Bühne bilden Rahmen, in denen sich Jaggi, Ella und Tine immer dann wie Ikonen versammeln und posieren, wenn aus dem Off eine weiche Männerstimme das Märchen der Königstochter Elsa vorträgt. Diese verliert sich im Lauf der Geschichte übrigens, wird mit den Identitäten Frau und Mutter nicht fertig.
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