Hilflos im Rauch
Nicht einmal jeder zehnte Haushalt in Augsburg hat einen Rauchmelder. Dabei könnten die Geräte Leben retten, mahnt die Feuerwehr
Es ist jetzt zwei Monate her, dass eine 72-jährige Frau bei einem Wohnungsbrand im Spickel ums Leben kam. Sie war dabei, sich und ihrem Mann Frühstück zu machen, legte sich aber noch einmal kurz auf ihr Sofa und schlief ein. Eine Mikrowelle, in der die Frau Speisen erwärmte, verursachte den Brand. Ihr 67-jähriger Mann konnte gerettet werden. Die Frau starb an den Folgen einer schweren Rauchvergiftung. Laut Feuerwehrchef Frank Habermaier ein trauriges, aber typisches Beispiel. Die Hälfte der Wohnungsbrände gehe auf „menschliches Versagen“ zurück – etwa ein eingeschaltetes Bügeleisen oder ein Handtuch auf einem elektrischen Heizlüfter.
Wie schwer es ist, sich im dichten Brandrauch zurechtzufinden, konnte jetzt auf dem Willy-Brandt-Platz in einem verqualmten Container getestet werden. In dem Raum fühlt es sich an, als hätte man die Augen verbunden oder geschlossen. Einziger Unterschied: Alles ist weiß vom künstlichen Theaternebel, nicht schwarz vom Ruß. Die einzigen Hindernisse im Container sind Stellwände – keine Tische, Stühle oder Schränke. Trotzdem geht es nur sehr vorsichtig und langsam voran, die Hände weit vom Körper gestreckt. Obwohl es nur ein Test ist und kein echter Brand, macht sich Beklemmung breit – und Erleichterung beim Verlassen des Containers. Dabei ist die Situation noch harmlos, bei einem richtigen Brand kommt die Hitze von bis zu 800 Grad dazu, das Brennen in den Augen, das Stechen in der Lunge und die Angst. Die meisten Wohnungsbrände entstehen nachts und überraschen die Bewohner im Schlaf. Wer glaubt, davon zu erwachen, der irrt sich. „Im Schlaf schläft auch der Geruchssinn“, sagt Feuerwehrchef Habermaier. Hinzu kommt, dass Kohlenmonoxid und im Plastik enthaltene Gifte – wie Blausäure – schnell zu Bewusstlosigkeit führen.
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