Thoma und die starken Frauen
Was es über den bekannten Dichter Unerwartetes zu erfahren gibt zeigte sich bei einer Lesung bei Foto Behrbohm.
Einen spannenden Abend bescherte Foto Behrbohm einer Gruppe geladener Gäste im Atelier an der Neuburger Straße. Autorin Martha Schad stellte ihnen einen Ludwig Thoma vor, wie sie ihn bisher nicht kannten. Als einen Mann, der gegenüber Frauen ein äußerst gespaltenes Verhältnis hatte.
Martha Schad las aus der von ihr recherchierten und verfassten Thoma-Biografie „Weiberheld und Weiberfeind“. Demnach hatte er, der bis heute als einer der bekanntesten Dichter unserer Zeit gilt, ein äußerst geringes Verständnis für das weibliche Geschlecht. Während er demnach als Kind um die Aufmerksamkeit seiner Mutter gerungen hatte, sah er Frauen in seinen Junggesellen-Jahren als „Objekte“ für erotische Abenteuer und Begierden an und kämpfte später leidenschaftlich, wenn auch erfolglos, um die große Liebe zur verheirateten Mariette de Rigardo. Martha Schad entlarvte einen Mann, der Politikerinnen, Pazifistinnen und Jüdinnen verschmähte, ja sogar manchmal verspottete.
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