Die "rollende Intensivstation" verlegte bisher 300 Corona-Patienten
Am Augsburger Klinikum ist der Intensivtransporter seit 25 Jahren stationiert. Infektionstransporte bringen einen höheren Aufwand mit sich.
Im März 1997 nahm der erste Intensivtransportwagen (ITW) in Augsburg seinen Dienst auf und transportierte den ersten Intensivpatienten. In Kooperation des Klinikums mit dem Roten Kreuz entstand somit der "ITW Augsburg". Dieser ist seither ein fester Bestandteil im Rettungsdienst und kann auf 25 Jahre Erfahrung im regionalen Transport zwischen Krankenhäusern zurückblicken.
Dafür werden die Intensivtransporter am Augsburger Uniklinikum genutzt
"Intensivtransportwägen sind sozusagen rollende Intensivstationen. Sie weisen die gleiche hoch spezialisierte Ausstattung auf wie Intensivstationen und ermöglichen es dadurch, schwerst kranke Patienten zu verlegen, ohne dass während des Transportes ein Qualitätsverlust in der intensivmedizinischen Behandlung stattfindet", erklärt Dr. Reinhard Fromme, der als Chefarzt gemeinsam mit dem damaligen BRK-Bezirksgeschäftsführer Karl Kilburger die erste Patientenverlegung in Augsburg geleitet hat.
Mittlerweile seien fünf weitere Intensivtransportwagen und ein Reservewagen hinzugekommen, die den Verlegungstransport von intensivpflichtigen Patienten in Bayern an fünf Standorten sicherstellen. In Augsburg ist der ITW am Klinikum stationiert. Die Corona-Pandemie habe diese Intensivtransportwagen weiter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und deutlich gemacht, wie unverzichtbar die rollenden Intensivstationen für die Instandhaltung des regionalen Gesundheitssystems sind. "Auch das Klinikum Augsburg kam zu den Hochzeiten von Corona mit seinen Intensivkapazitäten an seine Grenzen, sodass wir als ITW sehr gefragt waren", erzählt Dr. Markus Pukelsheim, der aktuelle ärztlicher Leiter der Einrichtung.
Mehr Zeitaufwand für Corona-Fahrten
Seit Anfang der Pandemie habe der ITW-Augsburg allein knapp 300 Corona-Patienten verlegt. Das durchschnittliche Aufkommen über alle Einsatzarten liegt bei etwa 600 Transporten pro Jahr. "Die erforderlichen Extra-Schutzmaßnahmen, die beim Transport von Covid-Patienten notwendig sind, bedeuten auch für uns einen höheren Aufwand und eine längere Einsatzdauer", sagt der Hygienebeauftragte des Intensivtransporters, Jürgen Grabler. Ein durchschnittlicher Einsatz dauere aus diesem Grund nun mehr als eine Stunde länger, als noch vor der Pandemie.
Die größte Schwierigkeit habe es aber durch Personalengpässe gegeben, sobald Covid-Erkrankungen im Team vorlagen. Das Team des ITW Augsburg besteht aus vier hauptberuflichen Kräften, einem ärztlichen Leiter und einem kleinen Pool an etwa 30 nebenamtlichen Fachpflegekräften sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern, die jeweils eine spezielle Ausbildung für den Einsatz im Intensivtransportwagen vorweisen müssen.
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