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Mit der Nagelschere ins Grüne
Eigentlich müsste Bernhard Uffinger gleich mehrere Berufe haben. Er war mit der Sense unterwegs, um Wiesen zu mähen. Er hat das Projekt Wertach Vital beeinflusst, als Vertreter des Bund Naturschutz. Er beschäftigt sich mit Bebauungsplänen und deren Auswirkungen auf Grünflächen. Er kennt sich im Nahverkehr aus, und seit Neuestem ist er im Bereich umweltgerechter Hausrenovierung tätig. Und alles das ehrenamtlich, in Jahrzehnten hat er sich das dazugehörige Wissen angeeignet. "Da ist man jeden Tag viel beschäftigt", sagt er. Für sein herausragendes Engagement erhielt er jetzt die Goldene Ehrennadel des Bund Naturschutz, überreicht vom Landesvorsitzenden Professor Hubert Weiger.
"Es sind wenige, aber sie schlagen brutaler zu"
Die Prügelattacke vom Theodor-Heuss-Platz, die Attacke auf einen 53-Jährigen in Haunstetten, Pöbeleien in Bus und Bahn: Wohin steuert unsere Gesellschaft? Und was unternimmt die Polizei, um Jugendliche nicht in die Gewalt abdriften zu lassen? Wir haben uns mit Herbert Horner und Klaus Kratzer von der Beratungsstelle der Kriminalpolizei in Augsburg unterhalten.
Wenn die Welt eines Kindes zusammenbricht
Psychische Erkrankungen von Eltern sind ein Massenphänomen: Die Bundestherapeutenkammer schätzt, dass 1,5 Millionen Kinder in Deutschland mit einem psychisch erkrankten Elternteil leben - Depression, Psychose, Borderline. Diesen Kindern muss man dringend helfen. Durch das für sie unerklärliche Verhalten der Eltern bricht ihre Welt zusammen, sie sind überfordert. Und: Sie haben ein dreimal so hohes Risiko zu erkranken, als ein Kind gesunder Eltern.
Kurzfilm im Finale bei Arte
Im Kurzfilmwettbewerb des französisch-deutschen Fernsehsenders Arte konnte sich das Video "avantnava" des Augsburger Künstlerduos "Schrödingers Hund" (Michael Baumgartner/Herbert Holzmann) als einziger nichtfranzösischer Beitrag unter den acht Finalisten platzieren. Das Video zum Wettbewerbsthema "Wer sind Sie in 20 Jahren?" haben die Künstler in einer einzigen Einstellung produziert. Es wirft nach Aussagen von Baumgartner und Holzmann einen ironischen Blick auf die Lebenswelt eines Menschen heute und in der Zukunft. Als Hauptdarsteller konnten sie den Augsburger Historiker Wolfgang Wallenta gewinnen. Der Wettbewerbssieger wird bis 18. 10. durch ein Internet-Voting ermittelt. Der Link zur Abstimmung bei Arte findet sich unter www.schroedingers-hund.de. Das Video wird vom Sender Arte im Rahmen der Kurzfilmnacht am 24. Oktober zwischen 23 und 2.30 Uhr ausgestrahlt. (AZ)
Böller auf Auto
Aus dem geöffneten Fenster einer Wohnung am Milchberg sind am Freitagabend gegen 22.40 Uhr zwei Böller geflogen. Einer davon traf ein vorbeifahrendes Auto, wobei offenbar kein sichtbarer Schaden entstand. Eine Streife, die in dem Gebiet unterwegs war, konnte die Wohnung lokalisieren und die mutmaßlichen Böller-Werfer ermitteln. Der Autofahrer wird gebeten, sich bei der Polizei unter 0821/323-2110 zu melden. (skro)
Nur drei kommen ans Ziel
Irgendwann, sagt Johnannes Hörtensteiner, denkt man gar nichts mehr. Er funktioniert nur noch, will seine Chance nutzen. Der Einstellungstest der Berufsfeuerwehr ist hart. Die Kandidaten müssen härter sein. 172 Männer und eine Frau haben sich in Augsburg beworben. 127 wurden zum praktischen Einstellungstest eingeladen. Nur drei von ihnen werden ab Februar ihre Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr Augsburg beginnen.
Gonca darf wieder schwimmen
Huriye Erdogan und ihre Schwiegertochter sind gekommen, um Schwimmen zu lernen. Die Mutter von vier erwachsenen Kindern mit dem schwarzen Kopftuch lacht und kann es kaum erwarten, zum ersten Mal in Augsburg in ein öffentliches Schwimmbad zu gehen: "Ich lebe seit 30 Jahren in Augsburg und freue mich darauf, mich mit anderen Frauen hier zu treffen und Schwimmen zu lernen."
Hunderte Güterzüge rollen auf die Stadt zu
Das schlimmste Szenario sieht so aus: In fünf Jahren rollen bis zu 400 Güterzüge täglich durch den Augsburger Hauptbahnhof. Das wären rund 300 mehr als heute. Auch nach anderen Prognosen nimmt der Güterverkehr über Augsburg zu, aber weit weniger. Neueste Zahlen will die Deutsche Bahn Mitte Oktober in Augsburg bekannt geben. Die Prognose wird nicht nur von heimischen Politikern mit Spannung erwartet.
"Beste Herbstdult seit Jahren"
Gestern ist die Herbstdult nach einer Woche zu Ende gegangen - und die Marktkaufleute ziehen eine zufriedene Bilanz. "Es war die beste Herbstdult seit Jahren", sagt Uwe Lahsberg, Vorsitzender der Marktkaufleute. Die Strecke zwischen Jakober- und Vogeltor sei in diesem Jahr meist recht gut besucht gewesen. "Und die Leute haben auch gekauft", so Lahsberg.
Das dürfte laut werden
Es gibt einiges, was für die Prognose, dass Augsburg mehr Güterverkehr abbekommen wird, spricht: Die Bahn hat beim viergleisigen Ausbau nach München immer gesagt, dass es nicht so sehr um eine Fahrzeitverkürzung, sondern um mehr "Betriebsqualität" geht. Langsamer Güter- und schnellerer Personenverkehr vertragen sich nicht gut auf zu wenig Gleisen.
Paula für Entschädigung
SPD-Bundestagsabgeordneter Heinz Paula hat nun in einem Brief an die Bahn die Verzögerung beim viergleisigen Ausbau der München-Strecke kritisiert. Für Pendler ergebe sich allmählich das Bild, dass die gut ausgelastete Strecke der Bahn nicht wichtig sei. Paula fordert Entschädigungen für Pendler und regt an, die für Dezember angekündigte Preiserhöhung bei Besitzern von Zeitkarten auszusetzen. (skro)
Flüchtender Fahrer rammt Polizeiauto
Ein betrunkener 47-Jähriger aus Polen hat sich, nachdem er in der Meraner Straße (Lechhausen) einen Unfall gebaut hatte, laut Polizei eine Verfolgungsjagd mit dem anderen Unfallbeteiligten und der Polizei geliefert. Der Mann war mit seinem VW am Freitag gegen 17 Uhr mit einem Opel zusammengestoßen (4000 Euro Schaden). Laut Polizei flüchtete der 47-Jährige. Der Opelfahrer, ein 27-jähriger Wertinger, verfolgte den Mann und stellte ihn in einer Sackgasse. Auch eine 40-jährige Augsburgerin, die mit ihrer Tochter (8) unterwegs war, wollte das Auto durch Handzeichen stoppen. Sie konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite retten, da der Mann offenbar mit Vollgas auf sie zufuhr. Dabei krachte der 47-Jährige ein zweites Mal gegen den Opel.
Verdi und Mozart locken
Über 200 Gäste, darunter eigens aus München angereiste, waren ins Theaterfoyer zur "Oper Extra" für "Don Carlos" und "Il re pastore" gekommen. Diejenigen, welche keinen Sitzplatz mehr ergattern konnten, mussten - so munkelte man zumindest - auch keinen Eintritt berappen. Über eine solche Resonanz freuten sich die Teilnehmer auf dem Podium, Intendantin Juliane Votteler, GMD Dirk Kaftan, Dirigentin Carolin Nordmeyer, Operndirektor Ralf Waldschmidt, die Regisseure Ludger Engels (Verdi, Don Carlos) und Alexander May (Mozart, Il re pastore). Mit großem Beifall bedacht wurden auf dieser Einführung in zwei Opernproduktionen vor allem die Mitwirkenden Stephanie Hampl und Philipp Carmichael (Il re pastore), die Don Carlos-Sängerinnen und -Sänger Sally du Randt (Elisabeth), Kerstin Descher (Eboli), Cathrin Lange (Tebaldo), Seung-Gi Jung (Marquis von Posa), Ji Woon Kim (Don Carlos) und auch der Damenchor des Theaters. Premiere der Verdi-Oper ist am 17. Oktober, Mozarts "Il re pastore" folgt am 25. Oktober, allerdings im Foyer. Und dort hing schon mal das Bühnenbild für die Mozart-Serenata, das überdimensionale Stoffbild eines Schafes namens Agata, wie von den Podiums-teilnehmern zu erfahren war. (sysch)
Brecht, Hamsun und das Vollplaybacktheater
Die Brecht-Freunde Augsburg präsentieren am Sonntag, 18. Oktober, um 11 Uhr im Foyer des Theaters Augsburg ein Programm rund um das Drama "Prärie" von Bertolt Brecht. Die Veranstaltung thematisiert die Entwicklung des Dramas und der Goldgräber- und Wild-West-Romantik, die Brecht aus Puccinis Oper "Das Mädchen aus dem Goldenen Westen" und Knut Hamsuns Novelle "Zachäus" übernommen hat. Eröffnet wird mit Western-Musik und Sängerin Janet Hardy, anschließend steht Tanz auf dem Programm. Zu erleben sind Mimen des Theaters wie Alexander Koll, außerdem der Choreograf Dimas Cashina. Nicht Brecht, sondern John Sinclair ist die Hauptperson beim Vollplaybacktheater "Die Drei ???". Inzwischen hat dieses sich auch in der Fuggerstadt eine Fangemeinde erspielt. Diesmal geht es um "John Sinclair und das Horror-Schloss im Spessart". Zu erleben am Freitag, 23. Oktober, 19.30 Uhr im Reese-Theater (zwischen abraxas und Kantine).
Hier braucht der Spieler keine Noten
"Mein erstes Didgeridoo war ein Staubsaugerrohr", sagt Franz Richter schmunzelnd. "Das klingt zwar nicht besonders gut, ist für den Einstieg aber nicht schlecht." Richter, 57, hat mit seiner Frau Sabine zum zweiten Mal ein Festival rund um das Blasinstrument organisiert. Das Ehepaar aus Großaitingen veranstaltete das Fest über drei Tage hinweg im Kulturhaus Abraxas. "Momentan ist es das einzige Didge-Festival in Deutschland", sagt Richter.
Ähnlichkeit nicht ausgeschlossen
Deutsche Maler: Das klingt nach alten Meistern und Malerfürsten. Der Künstler Christian Stichter aus Vilgertshofen (Kreis Landsberg) hat die Anspielung im Titel seines Bilderzyklus' - jetzt ausgestellt im Moritzpunkt - durchaus beabsichtigt. Stichter mokiert sich über ihr Gehabe, ihre Inszenierung. Ein geflecktes Leopardenfell hat er ihnen angezogen, posiert sie mit stolz erhobenem Haupt und geblähter Brust.
Unterschrift im Bürgerbüro
Zwischen 19. November und 2. Dezember werden Unterschriften für das Volksbegehren "Für echten Nichtraucherschutz" gesammelt. Mindestens zehn Prozent der bayerischen Wähler müssen sich innerhalb dieser Frist für das Volksbegehren eintragen, wenn es im nächsten Jahr zu einem Volksentscheid in dieser Frage kommen soll. Für Augsburg bedeutet das einen Anteil von rund 18 500 Bürgern.
Lieber ohne als mit
Martin Herrmann hat schon in seinem Namen "die Weiblichkeit doppelt ausgegrenzt" (Herr-Mann) - kein Wunder, dass das andere Geschlecht nicht immer gut wegkommt in seinem, wie er es selbst nennt, "satirischen Salonkabarett".
Ensemble mit großer Spannweite
Ob Pop, Musical, Swing oder Gospel - die Vokalkunst der Augsburger A-cappella-Gruppe "Chorfeo" kennt keine Genregrenzen. Beim Auftritt im Stadtberger Bürgersaal bewiesen die 14 Sänger jedoch nicht nur ihre Vielseitigkeit, sondern vor allem ihre Gestaltungskraft. So drückte das Ensemble dem größtenteils angelsächsischen Liedgut immer wieder seinen ganz eigenen Stempel auf und ließ Klassiker wie Billy Joels "So it goes" in neuem Gewand erklingen. Mal melancholisch und gefühlvoll wie bei der "Beatles"-Ballade "In my life", mal heiter und beschwingt wie bei "I'm beginning to see the light" von Duke Ellington, immer aber lebendig ertönte der Chorgesang unter der Leitung von Moritz Hopmann.
"Beste Herbstdult seit Jahren"
Gestern ist die Herbstdult nach einer Woche zu Ende gegangen - und die Marktkaufleute ziehen eine zufriedene Bilanz. "Es war die beste Herbstdult seit Jahren", sagt Uwe Lahsberg, Vorsitzender der Marktkaufleute. Die Strecke zwischen Jakober- und Vogeltor sei in diesem Jahr meist recht gut besucht gewesen. "Und die Leute haben auch gekauft", so Lahsberg.