Scheiden tut weh: Eine letzte Fahrt im Subaru BRZ
Das stille Sterben der günstigen Sportflitzer geht weiter. Schade um Autos wie den Subaru BRZ. Der Test.
Mit dem Subaru BRZ verschwindet ein weiterer günstiger Sportwagen vom Markt. Peugeot RCZ – eingestellt. Fiat 124 – vom Markt genommen. Bleibt nur noch der Mazda MX-5. Nun ruhen die Hoffnungen auf Toyota. Die haben das fast identische BRZ-Schwestermodell GT 86 weiterentwickelt und wollen mit dem GR 86 im Herbst auf den Markt kommen.
Boxermotor ohne Turbo, aber mit viel Temperament
Also: Servus BRZ! Letzte Testfahrt mit dem letzten seiner Art. Zweisitzer, Boxermotor, Heckantrieb. Da klingelt doch was. Porsche 911? Nein Subaru. Und der Zwei-Liter-Motor ist auch noch ein echter Sauger, kein Turbo. Deshalb fällt die PS- und Drehmoment-Ausbeute mit 200 und 205 eher gering aus. Zu schmalbrüstig meinen die einen, den anderen genügt diese Leistung völlig. Weil es beim Subaru allein darauf nicht ankommt. Wer das nicht verstanden hat, hat auch dieses Auto nie verstanden. Der BRZ ist kein Sportwagen für den pubertären Ampelstart, das ist eine motorisierte Seifenkiste für die Kurven.
Wer sich traut, treibt den Subaru BRZ in den Drift
Und was für eine! Das Heck fliegt wie beim Lambada keck um die Ecken. Hier spürt man noch, wie ein Auto wirklich reagiert, wenn die Fliehkräfte ansetzen und nicht von elektronischen Helfern in die Spur geprügelt werden. Beim Subaru ist das Heck schnell weg. Wer das Driften beherrscht, darf in den Kurven ruhig Gummi geben. Die Lenkung ist leicht und präzise, das Sportfahrwerk lässt den Asphalt spüren. So muss ein Sportcoupé sein. Puristisch bis in die letzte Reifenrille.
Verzichten muss man bei der Beschleunigung. Denn die liegt mit 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100 in einem Bereich, der am Stammtisch nur Achselzucken hervorruft. Erreichbar aber nur mit dem 6-Gang-Handschalter, die Automatik braucht eine halbe Sekunde länger.
Subaru BRZ „Final Edition“: technische Daten
- Hubraum: 1998 ccm
- Leistung: 147 kW/ 200 PS
- Heckantrieb, 6-Gang-Schalter
- Drehmoment: 205 Nm ab 6400/min
- Länge/B./H.: 4,24 /1,176/1,33 m
- Leergewicht/Zuladung: 1245/426 kg
- Kofferraum: 243 l
- 0 – 100 km/h: 7,6 s
- Spitze: 226 km/h
- Normverbrauch: 8,6 l Super
- CO2-Ausstoß: 196 g/km
- Energieeffizienzklasse: G
- Preis: ab 40.270 Euro
Aber wer lässt sich bei so einem Spaßmobil schon das Schalten wegnehmen? Zackig, exakt und präzise bewegt sich der Hebel zwischen den Gängen. Runterschalten voller Tritt auf das Gaspedal, beschleunigen, erst spät hochschalten, um das maximale Drehmoment von 205 Nm zwischen 6400 und 6600 Umdrehungen pro Minute (U/min) abzuholen. Die 200 Pferdestärken traben sowieso erst bei 7000 U/min vollständig an
So viel kostet die „Final Edition“ des Subaru BRZ
Rund 40.000 Euro kostet die Final Edition. 5000 Euro mehr als sonst. Dafür kriegt man etwas, das nicht jeder hat. Eine limitierte Sonderausgabe, entweder ganz in Schwarz oder im kräftigen Metallic-Blau. Diese Farbe findet sich auch im Interieur wieder, als Lederapplikation auf dem Lenkrad etwa oder als gesteppte Alcantara-Naht. Exklusiv ist auch die gravierte Metallplatte auf der Mittelkonsole. Üblicherweise steht hier: Subaru BRZ Final Edition. Idealerweise heißt es dann noch: 01/38. Die Nummer 1 von 38 Exemplaren.
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