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Kultur
18.04.2022

Museumsbundchef: Rückgabe von Raubgut ist nur der Anfang

Der Präsident des Deutschen Museumsbunds Eckart Köhne im Karlsruher Schloss.
Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

Die Rückgabe von Raubgut ist das eine. Doch die Aufarbeitung des kolonialen Erbes muss umfassender sein, sagt der scheidende Museumsbund-Chef Köhne. Er sieht die Politik am Zug.

Museen wollen bei der Aufarbeitung des kolonialen Erbes ihren Beitrag zur Wiedergutmachung leisten - doch die Rückgabe von Raubgut und Kulturobjekten kann aus Sicht des Deutschen Museumsbundes nur der Anfang sein. "Es ist gut, wenn die Kultur die Rolle eines Katalysators hat", sagte der scheidende Verbandspräsident Eckart Köhne der Deutschen Presse-Agentur. Das kulturelle Erbe sei nur ein Teilaspekt. Das eigentliche Ziel müsse über den Kulturaustausch hinaus ein globales Miteinander sein. Die Politik müsse auch ihr Engagement in Afrika und andernorts hinterfragen, zum Beispiel im Hinblick auf faire wirtschaftliche Beziehungen und das gemeinsame Problem des Klimawandels.

Wie viele zweifelhafte Objekte in Museen lagern und zurückgegeben werden sollten, konnte Köhne nicht beziffern. Er kann sich vorstellen, dass vieles in den Museen bleibt, etwa als Dauerleihgabe oder in Ausstellungen. Im Fall der Benin-Bronzen habe es vernünftige Lösungen gegeben. In deutschen Museen sind rund 1100 kunstvolle Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das heute zu Nigeria gehört. Sie stammen größtenteils von britischen Plünderungen im Jahr 1897. Ziel sei es, Objekte zurückzugeben, Kooperationen anzustoßen und den Austausch zu intensivieren.

Auch Übereinkünfte mit rechtmäßigen Besitzern seien möglich. Das Badische Landesmuseum, dessen Direktor Köhne ist, zeigt dies bei der Porzellan-Sammlung des jüdischen Industriellen Ernst Gallinek: Sie wurde als NS-Raubgut an die Erben restituiert, bleibt aber dank eines Ankaufs durch das Land im Museum.

Köhne riet zu einer differenzierten Betrachtung beim Umgang mit der Sammlungsgeschichte. "Es ist nicht möglich, die Geschichte nach heutigen Maßstäben umzuschreiben." So sei aus der sogenannten Türkenbeute im Landesmuseum ein Teil tatsächlich auf dem Schlachtfeld erbeutet worden. Von 600 Objekten aus der Zeit zwischen 1680 und 1700 seien dies aber nur wenige. "Das ist ein historischer Vorgang, aber es handelt sich nicht um koloniales Erbe", betonte Köhne. Die badischen Markgrafen hätten gezielt osmanische Kunst gesammelt.

Um illegale Einfuhren zu verhindern, trat 2016 das Kulturgutschutzgesetz in Kraft. Aus Sicht Köhnes ist es ein wichtiges Instrument, das evaluiert und gegebenenfalls nachjustiert werden könnte: "Viele Objekte haben keine Papiere. Reicht uns die eidesstattliche Erklärung des Vorbesitzers oder braucht es weitere Prüfungen? Da gibt es noch Spielraum."

Für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes braucht es nach Einschätzung des Museumsbundchefs neben genug personellen Ressourcen viel Zeit. "Es handelt sich um eine Generationenaufgabe, die nicht auf die Schnelle zu lösen ist." Nicht alle kolonialen Kulturschätze in den Museen seien Raubgut. "Vieles wurde auch gekauft, getauscht oder geschenkt." Zwingend sind Köhne zufolge Rückgaben, wenn ethisch-moralische Prinzipien tangiert sind. Als Beispiel nannte er menschliche Überreste, die in anthropologische Sammlungen gelangten, oder beispielsweise Schrumpfköpfe. Letztere wurden bis in das 19. Jahrhundert als Trophäen von Kopfjägern angefertigt und zu kultischen Zwecken verwendet.

"Es geht in erster Linie nicht um juristische Fragen, sondern um eine moralische Verpflichtung", unterstrich Köhne. Bei der Prüfung der Erwerbshintergründe müssten Herkunftsländer eingebunden werden.

Köhne wird den Chefposten des Museumsbundes Anfang Mai aufgeben. Seine Nachfolgerin soll die Direktorin des Bremer Übersee-Museums werden, Wiebke Ahrndt (58). Über den Vorstandsvorschlag entscheiden die Mitglieder des in Berlin sitzenden Verbandes am 10. Mai im saarländischen Merzig. Köhne war acht Jahre Präsident des Fachverbandes der Museen in Deutschland. In seiner Zeit wurde der Verband politischer und wuchs von 2800 auf heute 4000 Mitglieder (1150 Museen und Einzelmitglieder).

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