15-jährigen Cousin erstochen
Sechs Jahre Haft für jungen Mann
Nürnberg Für den tödlichen Messerstich ins Herz seines 15-jährigen Cousins ist ein junger Mann zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die Jugendkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth sah es als erwiesen an, dass der 20-Jährige den Jugendlichen an Weihnachten 2012 umbrachte. Die Richter schickten ihn am Freitag nach dem Jugendstrafrecht wegen Totschlags ins Gefängnis.
Richter spricht von Geschenk mit fatalen Folgen
Der Vorsitzende Richter sagte in seiner Urteilsbegründung, der Täter habe in Kauf genommen, dass sein Verwandter stirbt. Der junge Mann hatte das Klappmesser an Heiligabend von seinen Eltern geschenkt bekommen. Am Abend des ersten Weihnachtstages kam es im Elternhaus des Angeklagten in Weisendorf (Kreis Erlangen-Höchstadt) zum Streit. Als der 15-Jährige seinen Verwandten von hinten ansprang, nahm der Täter das Messer. Er rammte seinem Cousin das Messer in die Brust und durch das Herz. „Ein Geschenk mit fatalen Folgen“, sagte der Richter. Der 20-Jährige hatte im Prozess den Vorfall als tragischen Unfall bezeichnet und beteuert, er habe seinen Cousin nicht umbringen wollen. Das Gericht folgte jedoch der Darstellung der Staatsanwaltschaft, wonach der junge Mann absichtlich handelte. Nach Aussage eines Tatzeugen – einem Freund des Verurteilten – hatte der 20-Jährige „So, jetzt stirbst du“ gerufen, ehe er zustach. (dpa)
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