Kreis Mühldorf: Junge stirbt an Borna-Virus
In der Gemeinde Maitenbeth ist ein siebenjähriges Kind an dem Borna-Virus erkrankt und gestorben. Das Gesundheitsamt leitet jetzt eine Untersuchung ein.
Es ist bereits der zweite Todesfall unter diesen Umständen innerhalb von drei Jahren in der kleinen Gemeinde Maitenbeth im Kreis Mühldorf. Ein siebenjähriger Junge hatte sich mit dem Borna-Virus infiziert und ist nun gestorben. Das berichtet der Münchner Merkur. Schon vor drei Jahren war ein Kind an der Krankheit gestorben.
Das Borna-Virus ist eine äußerst seltene Erkrankung, tritt in den letzten Jahren aber vermehrt in Süddeutschland und speziell im Kreis Mühldorf auf. Übertragen wird das Virus über den Speichel, Urin oder Kot von Feldspitzmäusen. Zu Beginn der Infektion sind häufige Symptome Kopfschmerzen und Fieber. Nach etwas Zeit treten fast immer neurologische Symptome auf, wie Sprach- und Gangstörungen. Anschließend fallen die Patienten in ein Koma.
Junge in Oberbayern gestorben: Borna-Virus ist äußerst selten
Deutschlandweit sind insgesamt nur 40 Fälle bekannt. In allen bis auf einen der wenigen bisher dokumentierten Fällen verlief die Krankheit tödlich. Eine Therapie gegen das Borna-Virus gibt es aktuell nicht.
Borna-Virus soll von Gesundheitsamt näher untersucht werden
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit will dem Borna-Virus mit einer Untersuchung auf die Spur kommen. Dabei wird vor allem der Kreis Mühldorf mit seiner unüblich hohen Zahl an Fällen genauer unter die Lupe genommen werden. In Maitenbeth läuft dafür momentan eine Studie, Bürger können freiwillig eine Blutspende abgeben.
Sollte sich herausstellen, dass in der Region eine überdurchschnittlich große Feldspitzmauspopulation existiert, ist nicht klar, wie das Gesundheitsamt handeln würde. Es sei nicht garantiert, dass eine Bekämpfung der Tiere zielführend sei, heißt es.