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Weltmeisterschaft
17.06.2009

Allgäuerin sticht Männer im Schafkopfen aus

Sabine Fischer hält am Donnerstag (04.06.2009) in Lechbruck (Schwaben) die acht höchsten Trümpfe eines Schafkopfspiels. Bei den Titelkämpfen im österreichischen Großarl bei Salzburg konnte sie sich unter 228 Teilnehmern nach insgesamt 400 Spielen durchsetzen und ist jetzt amtierende Schafkopfweltmeisterin. Foto: Stefan Puchner dpa/lby +++(c) dpa - Bildfunk+++
Foto: pu gr

Das seltene Glück, beim Schafkopf alle vier Ober und Unter für das Traumblatt "Sie" zugemischt zu bekommen, blieb Sabine Fischer bislang verwehrt. Dennoch hat sie bei der WM alle Männer ausgestochen.

Lechbruck (lb). Zigtausende Mal schon hat Sabine Fischer voller Erwartung vor einer Schafkopfrunde acht Spielkarten auf die Hand genommen. Das seltene Glück, alle vier Ober und Unter für das Traumblatt "Sie" zugemischt zu bekommen, blieb ihr dabei bislang verwehrt.

"Irgendwann ist es vielleicht mal soweit. Aber zum Glück kann man auch anders gewinnen", sagt die 38-Jährige aus Lechbruck im Ostallgäu. Sie muss es wissen. Schließlich ist Sabine Fischer frischgebackene Weltmeisterin im Schafkopfen.

Bei den Titelkämpfen im österreichischen Großarl bei Salzburg hat sie unter 228 Teilnehmern nach insgesamt 400 Spielen nicht nur als beste Frau abgeschnitten. Auch sämtliche Männer hat die quirlige Allgäuerin bei dem dreitägigen Turnier in den Schatten gestellt.

"Das ist einmalig. Eine Weltmeisterin hatten wir noch nie", freut sich Fred Sichert, Vorsitzender des Schafkopfclubs Bayern. Der Club richtet seit zehn Jahren die WM aus. Obwohl Schafkopfen ein bayerisches Traditionsspiel ist, sind laut Sichert immer wieder Teilnehmer aus Ländern wie Kroatien, Luxemburg, der Schweiz oder Liechtenstein dabei. "Manchmal spielen auch ausgewanderte Deutsche mit. In diesem Jahr war zum Beispiel ein Brasilianer am Start."

Immer größer werde die Anzahl teilnehmender Frauen. "Schafkopfen war lange eine Männerdomäne. Aber das hat sich in den letzten Jahren geändert." Dass Frauen bei dem urbayerischsten aller Kartenspiele durchaus ernst zu nehmende Gegner sind, sollten Männer spätestens seit der bayerischen Meisterschaft vor drei Jahren wissen, sagt Sichert. Drei Frauen belegten damals die Plätze eins bis drei.

"Ob diese Entwicklung allen Männern gut gefällt, weiß ich nicht. Aber da müssen sie durch", sagt Sabine Fischer selbstbewusst. Sie spielt seit ihrer Jugend mit großer Leidenschaft Schafkopf. "Kein Spiel ist gleich, das fasziniert mich daran."

Über die Kommentare der Männer, die sie in der Vergangenheit häufig zu hören bekam, habe sie gelassen hinweghören können. "Wenn man sich als Frau in einer Wirtschaft voller Männer auf eine Runde Schafkopf einlässt, muss man mit blöden Sprüchen und guten Ratschlägen rechnen. Und im Laufe der Zeit legt man sich ein dickes Fell zu."

Von ihrem Großvater lernte die Allgäuerin als Kind Kartenspiele wie 66 und Watten. "Dadurch waren mir Stiche und Trumpfe früh vertraut." Als 14-Jährige wurde sie schließlich in die Geheimnisse des Schafkopfen eingeweiht. "Es ist ein sehr komplexes Spiel, das man nicht mal eben erklärt bekommt. In den ersten Wochen habe ich nur zugeschaut."

Auch heute, 25 Jahre und unzählige Schafkopfrunden später, lerne sie immer noch dazu. "Es gibt so viele Spielvarianten. Und jeder Kartler hat seinen eigenen Spielstil, von dem man lernen kann."

Ihrem liebsten Hobby geht Sabine Fischer ein- bis zweimal pro Woche mit Freunden in ihrer Stammkneipe nach. Außerdem nimmt sie regelmäßig an Turnieren teil. Der Stoß Spielkarten auf dem Küchentisch lässt vermuten, dass die neue Weltmeisterin gelegentlich auch zu Hause übt. Doch die zweifache Mutter winkt lachend ab. "Das wäre schön. Aber so richtig begeistert vom Schafkopfen ist in meiner Familie zur Zeit nur mein Sohn. Und er ist gerade mal neun."

Ihre Kinder sind es auch, die die 38-Jährige noch davon abhalten, in den Ligenbetrieb des Schafkopfclubs Bayern einzusteigen. "Dazu müsste ich regelmäßig nach München fahren, doch das ist mir zu zeitaufwändig. Vielleicht später mal, wenn die Kinder groß sind."

Ein reines Glücksspiel ist Schafkopfen nach Auffassung der Fachfrau nicht. Stattdessen seien taktische Raffinesse, Geschick und Konzentration die Schlüssel zum Erfolg. "Manchmal wird man auch belohnt, wenn man nicht nur auf Sicherheit spielt, sondern etwas ausprobiert."

Am wichtigsten ist ihrer Meinung aber, Spaß am Spiel zu haben. "Gerade Männer sind oft zu verbissen", hat Sabine Fischer beobachtet. Echte Stimmungstöter seien diejenigen, die mit todernster Miene spielen und später jeden kleinsten Fehler ihrer Partner durchkauen. "Das kann ziemlich nerven. Am schönsten ist es doch, wenn man beim Karteln eine Riesengaudi hat. Und verlieren gehört nun mal zu jedem Spiel dazu."

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