Diebestouren auf Baustellen: Beute wird immer wertvoller
Diebe ergaunerten sich im Jahr 2016 auf Baustellen Beute im Wert von 6,25 Millionen Euro. Die Anzahl der Delikte erhöhte sich zwar kaum, doch der Schaden war deutlich größer.
Beutezüge auf Baustellen scheinen sich immer mehr zu lohnen. Obwohl Langfinger im vergangenen Jahr kaum häufiger zuschlugen als noch 2015, war ihre Gesamtbeute fast 1,5 Millionen Euro mehr wert, wie das Bayerische Landeskriminalamt auf dpa-Anfrage mitteilte. Insgesamt lag der Diebstahlschaden 2016 demnach bei 6,25 Millionen Euro. Die Anzahl der Delikte erhöhte sich hingegen nur leicht um 83 auf rund 2400 Fälle.
Im Sechsjahres-Vergleich waren die Delikte im vergangenen Jahr sogar eher am unteren Ende der Statistik. 2013 beispielsweise gingen die Täter fast 3000 Mal erfolgreich auf Beutezug auf Baustellen - die Diebstahlsumme damals lag bei etwa 6,3 Millionen Euro.
Rohstoffe und Metalle von Baustellen gestohlen
Welche Gerätschaften und Gegenstände von den Baustellen im Einzelnen verschwinden, geht aus der Statistik nicht hervor. Der Bayerische Bauindustrieverband hat auch keinen umfassenden Überblick, bemerkt aber einen Trend: "Es werden vor allem mehr Rohstoffe und Metalle wie Kupfer von den Baustellen gestohlen. Mit dem Material lässt sich aufgrund der guten Preise immer mehr Geld machen", sagte Verbandssprecher Josef Wallner. "Auch Diesel wird immer häufiger aus den Maschinen in großen Mengen abgezapft."
Für die Baustellenbesitzer werden die Beutetouren immer mehr zum Problem. "Mitglieder sehen sich gezwungen, die Baustelle mit größerem Aufwand zu sichern", schilderte Wallner. Wie dreist die Diebe inzwischen werden, zeigt ein Fall aus Bayreuth während der Ostertage. Statt an einer Maschine Diesel abzulassen, nahmen Diebe einfach gleich den ganzen Radlader mit. Der Wert: mehr als 40.000 Euro. dpa
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