Bayern will Spitzenregion für "Big Data" werden
Datenschützer schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie "Big Data" hören. Bei den heiklen Informationen über Menschen ist daher auch die Sicherheit ein großes Thema.
Bayern will in einer von Verbraucher- und Datenschützern mit großem Misstrauen beäugten Technologie Spitzenreiter werden. Der Zukunftsrat der bayerischen Wirtschaft plädiert in einem neuen Gutachten dafür, dass der Freistaat sich an die europäische Spitze der "Big Data"-Bewegung setzen soll.
Diese analysiert die im computerisierten Wirtschaftsleben produzierten riesigen Datensätze, um statistischen Aufschluss über eine Vielzahl von Feldern vom Verbraucherverhalten bis zur Lebensdauer von Industriemaschinen zu erhalten. "Bayern sollte sich das Ziel setzen, europäische Leitregion für Big Data zu werden", forderte am Montag in München Alfred Gaffal, der Präsident der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, die den Zukunftsrat ins Leben gerufen hat.
Bayern will in Sachen "Big Data" die Nase vorn haben
"Bayern ist zwar ein aktiver, aber kein herausragender Standort", sagte Gaffal. Die Staatsregierung teilt dieses Ziel: "Wir haben keine Lust, uns sozusagen einer Dominanz über den Kontinent zu beugen", sagte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) über die technologisch führende Konkurrenz in den USA. "Wir wollen anschieben, dass wir selbst die Nase vorn haben."
Besonders strittig ist die Auswertung von "Big Data" das in den Bereichen, in denen die Auswertung der Datensätze den Firmen Informationen über einzelne Menschen und deren Privatsphäre liefert. Da es in den vergangenen Jahren mehrfach Fälle gab, in denen Hacker große Datensätze stahlen, ist auch die Sicherheit ein großes Thema, wie Aigner einräumte. "Das hält mittelständische Firmen bislang davon ab, sich dieser Technologie zu widmen." dpa/lby
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