Die Gauklernacht 2010 in Kaltenberg
Das Mittelalter von seiner romantischen, seiner epischen und von seiner heiteren Seite: auch das gehört zum Kaltenberger Ritterturnier und wird im Rahmen der Gauklernacht am Donnerstag, 22. Juli, auf Schloss Kaltenberg präsentiert.
Dabei wartet ein Festival der Poesie, der Gaukelei, der stillen, aber auch der schrillen Töne auf die Besucher, bevor dann ab Freitag wieder die Ritter in die Arena einziehen werden.
Die haben nämlich Pause - zumindest vom "Kampf um das Königreich", dem ersten Teil der Artus-Trilogie. Am Donnerstag werden sie die Waffen ab- und ihre Festgewänder anlegen, denn das Mittelalter gehört für diese wenigen Stunden den Gauklern, Musikanten, Geschichtenerzählern, Akrobaten und Jongleuren allein. Gerade deswegen hat sich die Gauklernacht inzwischen ein Stammpublikum erspielt, dass diese heitere Seite des Mittelalters schätzt und vor allem erleben will.
Und das lässt sich der Hausherr, Luitpold Prinz von Bayern auch einiges kosten: Über 200 Künstler reisen eigens für diese eine Nacht nach Kaltenberg an. Vor allem die Zahl der Gruppen, die mit Feuer arbeiten, wird sich deutlich erhöhen, sodass sich schon alleine dadurch in jeder Ecke des Geländes eine eigene, zauberhafte Atmosphäre entwickelt. Markus Hummel, der Verantwortliche für das Gauklerprogramm: "Inzwischen haben wir die Möglichkeit, unter den vielen Bewerbern die Besten herauszusuchen." Dazu gehört sicherlich "Entr'Act", eine international tätige Theatergruppe aus Frankreich, die als Stelzer Archetypen mittelalterlicher Tarotkarten verkörpern, anschließend aber auf der Waldbühne ihre Zuschauer als begabte Musiker, Gaukler und Akrobaten verzaubern und begeistern werden.
Prämiert wird in der Gauklernacht auch der "König der Gaukler", eine gemeinschaftliche Aktion der Ritterturnier Veranstaltungs GmbH und der Augsburger Allgemeinen. Fünf Kandidaten wetteiferten an den zurückliegenden beiden Wochenenden um die Gunst des gemeinen Volkes. Der neue König wird dann den handgeschmiedeten Gauklerstab auf der neuen, großen Rabenbühne von Prinz Luitpold und Gerd Horseling (Chefredaktion dieser Zeitung) überreicht bekommen.
Wer es lieber etwas ruhiger und sinnlicher hat, der kann sich in die Arena zurückziehen, in dem Angus, ein Harfenist, die leisen Töne anschlägt. Um 23 Uhr, so verspricht Markus Hummel, erhellt sich der Himmel wieder beim großen Musikfeuerwerk, das seinesgleichen sucht - ein Höhepunkt, aber nicht der Schlusspunkt. "Die Gauklernacht dauert offiziell von 18 Uhr bis 2 Uhr morgens. Aber wir haben hinterher noch nie jemanden hinausgeworfen." Von Dieter Schöndorfer
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